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Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).
Eine gute Reportage sollte in der Geschichte des Einzelnen das Allgemeine erklären. Ein Anspruch, dem sich vor allem das österreichische Magazin DATUM verschrieben hat. Quasi mustergültig hat das für die aktuelle Ausgabe Franziska Tschinderle erledigt. Sie beschreibt den Kosovo-Konflikt am Beispiel eines Fußballclubs in Mitrovica:
Der Kosovokrieg hat aber nicht nur Mitrovica gespalten, sondern auch dessen Fußballklub. Heute gibt es in der Stadt zwei Teams mit demselben Namen: Im Süden trainiert der albanische KF Trepça, im Norden der serbische FK Trepča. Beide tragen Trikots in Schwarz und Grün, berufen sich auf dasselbe Gründungsjahr und werfen einander vor, die Trophäen aus alten Zeiten zu besitzen. Kurz gesagt: Auf beiden Seiten des Flusses streitet man sich um die gemeinsame Vergangenheit.
Es ist vor allem die Stadt Mitrovica, die durch den Konflikt zwischen Serben und Albanern geprägt ist — ist sie doch bis heute eine de facto geteilte Stadt. So erzählen auch die Protagonisten Geschichten von Nostalgie, Krieg, der Hoffnung auf Normalität und von Mauern, die erst zuletzt wieder hochgezogen wurden. Einziger Wermutstropfen: In der Online-Ausgabe fehlen die schönen Bilder von Martin Valentin Fuchs. Das gesamte Heft ist aber auch außerhalb Österreichs als E-Paper erhältlich.
Quelle: Franziska Tschinderle datum.at
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