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Europa

Erfahrungen im Umgang mit Russland – die Stalin Notenoffensive 1952

IEM Institut Europa der Marktwirtschaften
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IEM Institut Europa der MarktwirtschaftenDonnerstag, 25.04.2024

Wann macht eine Ukraine-Russland „Friedenskonferenz“ Sinn?

Anlass zu diesem Artikel ist die aktuelle Situation 2024 zwischen der NATO, den westlichen Verbündeten und der Ukraine auf der einen Seite und Russland mit der Unterstützung China’s, des Iran und Nord-Koreas auf der anderen Seite. Auch hier werden Rufe nach einer diplomatischen Lösung und „Friedenskonferenzen“ laut. Der Papst rät der Ukraine sogar, die „weiße Fahne“ zu hissen, wenn es den Krieg nicht militärisch beenden könne.

Die Lehre aus der Vergangenheit nach dem 2. Weltkrieg für die heutige Lage besteht darin, dass man erst mit Erfolg gegenüber Russland verhandeln kann, wenn die Europäer und die westlichen alliierten Demokratien stark und geeint sind. 

Russland nutzte damals wie heute jede kleinste Schwäche und Unstimmigkeit der westlichen Alliierten, um sofort „Neutralitäts- und Friedensvorschläge“ zu machen, um ein weiteres Vorgehen in Richtung demokratisch legitimierter Freiheit und Frieden zu verzögern und ein Zurückdrängen des Westens zu erreichen.

Mehr dazu im Artikel des IEM

Erfahrungen im Umgang mit Russland – die Stalin Notenoffensive 1952

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Kommentare 6
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 7 Monaten · bearbeitet vor 7 Monaten

    Es ist schwer auf die Kommentare auf meinen Kommentar zu reagieren, weil hier Zeiten und Themen durcheinander gehen.

    Zunächst 2 Grundvoraussetzungen:

    Die Sowjetunion ist mit Russland nicht gleichzusetzen.
    Der Spielraum eines Kanzlers war nach der bedingungslosen Kapitulation 1945 nicht groß.

    Nach dem Mauerbau, wo am Checkpoint Charlie sich amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber standen, nach der der Kuba-Krise, war klar, dass die harte Phase des Kalten Kriegs in Europa vorbei war (das galt nicht auf anderen Kontinenten).

    Das Ziel Adenauers, ein Rollback, war nicht mehr zu erreichen.

    Deshalb war ein Neuansatz auf der Tagesordnung.

    Besonders deutlich wird das im Jahr 1963:

    Am 26. Juni 1963 hält Kennedy seine berühmte Rede "Ich bin ein Berliner". Er erinnert zum 15. Jahrestag an die Blockade, macht klar, ein Überrennen Westberlins wird nicht geduldet und lässt den Westdeutschen Spielraum für eine neue Politik.

    Am 15. Juli 1963 hält Egon Bahr seine Jahrhundertrede:
    https://www.1000dokume...

    Am 15. Oktober wird Adenauer verabschiedet.

    Am 22. November stirbt Kennedy bei einem Attentat.

    Da auch seine Nachfolger in Bezug auf Deutschland seine Politik fortsetzen, kann sich die Neue Ostpolitik entfalten und wirken.

    Obwohl diese von SPD-Politikern entwickelt worden ist und dennoch viele Jahre das Kanzleramt von der CDU regiert worden ist, blieb sie in ihren Grundfesten erhalten.

    Zu den Stalinnoten: Da es nicht mal eine Verhandlung gab, muss vieles Spekulation bleiben. Wären bei Gesprächen die Kriegsgefangenen eher zurückgekommen? Was wäre geschehen, wenn Stalin während der Verhandlungen gestorben wäre? Es sind alles Fragen, die unbeantwortet bleiben müssen.

    Auch diejenigen, die heute auf die alte Neue Ostpolitik eindreschen, loben nicht Adenauer. Immerhin gibt es nach 72 Jahren (!) noch kein Beispiel, wo eine Initiative des größten Landes der Welt einfach abgewiesen wird. Oder welches Beispiel übersah ich?

    Nachdem Russland seit 1992 eine revisionistische Macht ist, funktionierte die alte Neue Ostpolitik nicht mehr. Deshalb empfehle ich diesen Beitrag von Münkler:
    https://www.blaetter.d...

  2. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 7 Monaten · bearbeitet vor 7 Monaten

    Schon wieder ein schlechter Pick! Er läuft auf eine Glorifizierung der gescheiterten Ostpolitik Adenauers hinaus.

    Und diese korrigierten erst Brandt/Bahr. Nur durch das Desaster der Ostpolitik der 1950er Jahre, die schließlich die USA, vor allem Kennedy, sabotierten, konnte die neue Ostpolitik so lange wirken.

    Ein Grundfehler Ihres Picks ist, dass Sie den gleichen Fehler nur spiegelverkehrt wie diejenigen machen, die die alte Neue Ostpolitik immer noch fortsetzen wollen: sie setzen die Sowjetunion gestern mit dem Russland heute gleich.

    Da man Geschichte nicht wiederholen kann, weiß man nicht, wie Verhandlungen ausgegangen wären.

    Allerdings: Die Österreicher verhandelten im Gegensatz zu Adenauer und die Besatzung zog ab. Seit 1955 sind keine sowjetischen Soldaten mehr in der Alpenrepublik. In ihrem Unpiq erwähnen sie das nicht mal.

    1. IEM Institut Europa der Marktwirtschaften

      Lieber Herr Engelberg,

      Vielen Dank für Ihren anregenden Kommentar.

      Wieso halten Sie eigentlich die Politik Adenauers gegenüber Moskau für gescheitert?

      Im Gegenteil, sie führte dazu, dass Deutschland in das westliche Verteidigungsbündnis der NATO als vollwertiges und gleichberechtigtes Mitglied aufgenommen wurde. Es führte zu ca. 10.000 deutschen Kriegsgefangenen, die von der russischen Regierung basierend auf einer mündlichen Zusage gegenüber Adenauer freigelassen wurden. Und dadurch, dass man eben 1952 nicht auf die scheinbar verlockenden Neutralitätsofferten von Stalin einging, wurde Deutschland vollwertiges Mitglied auch der Europäischen Gemeinschaft.

      Die spätere Ostpolitik Brandts und Bahrs mit „Wandel durch Annäherung“ an die Sowjetunion war zwar nützlich für die Rolle eines „Friedenskanzlers“ und die pazifistischen Anhänger der SPD, es war aber spätestens seit der Abhängigkeit vom russischen Öl und Gas, seit der Eroberung der Krim 2014 und seit dem russischen Angriff auf die Ukraine eine fatale Fehleinschätzung des ungebrochenen Imperialismus von Putin.

      In dem Zusammenhang ist auch der offene Brief der Geschichtswissenschaftler, um Heinrich August Winkler an die eigene Parteispitze der SPD zu erwähnen, die sich gegen die wankelmütige und unentschlossene Haltung der SPD-Fraktions- und Parteispitze gegenüber dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wendet. („Einfrieren des Krieges“). Solche Wankelmütigkeit schwächt die deutsche und europäische Sicherheitspolitik und spielt Putin in die Hände. Von dieser Aussage hat sich u.a. auch der SPD-Verteidigungsminister Pistorius distanziert. „Es würde am Ende nur Putin helfen“.
      “Einfrieren des Krieges“ bedeutet faktisch eine Beendigung zugunsten des Angreifers, am besten durch eine scheinbar verlockende „Friedenskonferenz“, die nur einen russischen Diktatfrieden bringen kann. Und damit wären wir wieder im Jahre 1952 bei Stalins Neutralitätsversprechen mit einer „Friedenskonferenz“.

      Diese Parallele zwischen Stalin und Putin aufgezeigt zu haben, ist die Intention dieses Artikels.

      Zum weiteren Diskurs empfehle ich die Lektüre dieser beiden ausgezeichneten Artikel der FAZ und der NZZ.

      https://zeitung.faz.ne...

      https://www.nzz.ch/der...

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 7 Monaten

      Ich finde den Artikel auch etwas "holzschnittartig". Aber warum die Ostpolitik Adenauers gescheitert gewesen sein soll, das erschließt sich mir nicht? So wichtig Brand/Bahr dann waren.

      Über die Abläufe in Österreich weiß ich zu wenig. Vermute aber, das dem Land verglichen mit Deutschland, in den Augen Stalins auch ein ganz anderer Status zukam? Wäre aber interessant das mal zu beleuchten.

  3. Eric Bonse
    Eric Bonse · vor 7 Monaten

    Wer oder was ist das "Institut Europa der Marktwirtschaften"? Sieht nicht nach einer anerkannten Quelle aus

    1. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 7 Monaten

      na ja..."anerkannte" Quellen haben wir nicht. Diese Quelle ist immerhin als gemeinnützig anerkannt und die Betreiber stehen uns hilfreich zur Seite. Man kann sich auf der Website eigentlich einen ziemlich genauen Einblick verschaffen über den Verein.

      Inhaltlich werden sie sich äußern.

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