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Wie hat Macron das geschafft?
Natürlich. Macron ist der Kennedy Frankreichs. Ohne derartige Vergleiche geht es ja heute gar nicht mehr, wenn ein Politiker mal ein bisschen ansehnlicher ist als der Rest. Und dabei auch noch Wahlen gewinnt. Doch was ist es wirklich, das den parteilosen Macron an die Spitze des ersten Wahlgangs in Frankreich gebracht hat (und damit die Reputation der Umfrageinstitute erstmals nach einer längeren Serie von Misserfolgen wieder hergestellt hat)? Es ist die historische Situation, in der sich Frankreichs Parteiensystem befindet — ein Resultat des Zerfalls der traditionellen Aufteilung in Links und Rechts und ihrer Repräsentanten, der Parti Socialiste und den Républicain, sagt Dominique Moisi. Der wahre Bruch verläuft in Frankreich - wie in so vielen Gesellschaften des Westens - eben mittlerweile auch eher zwischen jenen, die Offenheit und jenen, die Isolation propagieren. Macrons Herausforderung als Präsident wird es sein, Mehrheiten über die alten Lager hinweg zu finden, was viele Kommentatoren als seine schwierigste Aufgabe sehen — zumal im Juni Parlamentswahlen mit noch ungewissem Ausgang anstehen. Wird er diese Aufgabe meistern? Nun, zuerst muss er ja mal die Stichwahl gegen Marine Le Pen gewinnen.
Quelle: Dominique Moisi EN project-syndicate.org
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