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Kurator'in für: Feminismen Fundstücke
Kommunikationsexpertin mit Wurzeln im Journalismus. Unternehmensbloggerin der ersten Stunde. Buchautorin und Speakerin. Selbstständige Beraterin für (digitale) Unternehmenskommunikation. Bloggt auf www.start-talking.de.
Dieser Beitrag von Ursula März wirft eine wichtige Frage auf: Warum sind die Männer in der #Metoo-Debatte bis auf ein paar wenige Ausnahmen so leise geworden oder ganz verstummt? Eine Beobachtung, die ich auch in meiner sonst sehr debattierfreudigen Community im Netz mache.
Steckt dahinter wirklich die Bereitschaft, einfach mal mehr zuzuhören? Oder ducken sich die Schweiger aus Angst vor Gegenwind lieber weg wie damals bei Muttern? Sitzen sie die Sache aus, denken sich dabei aber ihren Teil? Haben sie das Thema einfach satt? Oder holen sie gar zum Gegenschlag aus?
Wer schweigt, äußert ja nicht nichts. Er lässt das Gegenüber wissen, dass er sich nicht zu erkennen geben möchte, und behält sich damit jene Form passiver Machtausübung vor, die in der Unkenntlichkeit liegt.
Vielleicht denken männliche Leser des Artikels: Wir können es den Frauen aber auch nicht recht machen! Wenn wir reden, ist es schlecht und wenn wir schweigen auch. Dabei geht es gerade bei dieser Debatte für Männer wie für Frauen darum, im Gespräch zu bleiben, sich miteinander zu befassen, sich auseinanderzusetzen. Auch auf die Gefahr hin, mal einen drauf zu bekommen oder wie es die Autorin ausdrückt, in die "Löwengrube des Sexismusverdachts zu fallen".
Ursula März hat recht: Einfach schweigen zu #metoo ist auch keine Lösung.
Quelle: Ursula März Bild: Louis Blythe/unsp... zeit.de
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Wäre ja mal schön, wenn überhaupt eine Debatte stattfände. Auch Frauen halten sich ziemlich zurück, zumal hier bei Piqd. Ich wüsste jedenfalls nicht, wo tatsächlich einmal Argumente ausgetauscht würden. Vielmehr werden Beiträge gepostet, um dann lediglich zu beobachten, welche Reaktionen es gibt. Wenn überhaupt, dann finden die Debatten innerhalb der Geschlechter statt - immerhin beobachten sich Männer und Frauen dabei gegenseitig, offenbar jedoch mit zunehmender Nervösität und Unsicherheit wie der Text von Frau März zeigt.
Ich finde ja gar nicht, dass die Männer so still sind. Dieses Gerufe vonwegen, was dürfen wir überhaupt noch etc. erscheint mir durchaus sehr dominant und so wie immer.
Aber ich fand auch an der ganzen metoo Bewegung, dass es doch gerade gut ist, dass sich Frauen so stark äußern und sich nicht so sehr um die männliche Reaktion oder Nichtreaktion kümmern. Die Rufe nach männlicher Beteiligung lösen bei mir daher auch ambivalente Gefühle aus. Ja natürlich, das Thema betrifft Männer ebenso wie Frauen und es wäre aus weiblicher Sicht total wünschenswert, wenn Männer in großer Zahl anfingen, sich auf eine produktive Diskussion einzulassen. Aber es wäre auch wünschenswert, wenn morgen alle übrigen Probleme des Planeten mir nichts, dir nichts auf einmal weg wären. Leider ist das so realistischerweise nicht möglich. Der Schritt gerade jetzt ist doch der, dass Frauen den Mund aufmachen und sich gegenseitig ernst nehmen und backen, ohne die ganze Zeit auf Männer zu bauen.
Diese Hoffnung, endlich mögen die Männer doch einsehen, wie falsch das ist was sie tun, ist für mich verständlich, aber auch Ausdruck dessen, dass Frauen sich traditionell sehr schwer tun, wenn Dinge auch ohne breite, männliche Zustimmung angesprochen, groß gemacht und tatsächlich auch teilweise verändert werden.
Ich tue mich auch wahnsinnig schwer mit dem Text und habe gerade einen langen Rant gelöscht, in dem standen so Sachen wie "feministisches Sommerloch" und dass Frau März wohl ein Lifestyle-Accessoire verloren hat und jetzt verzweifelt danach sucht.
Aber immerhin fragt der Text nach männlicher Meinung abseits der totalen Parteinahme für alle feministischen Ziele. Das ist gut. Und ziemlich selten. Und für den Prozess wäre es natürlich wichtig bis nötig. Ich habe schon an diversen Stellen gesagt, dass ein integrativerer Modus in der Debatte zwar nicht verlangt werden kann und feministisches Fachpersonal nachvollziehbarer Weise nervt, aber trotzdem sehr wünschenswert wäre.
Dann könnte ich jetzt entspannt sagen, dass es mir immer noch scheissegal ist, ob wir Vater- oder Heimatland singen und ich nichts davon halte, Banken gesetzlich dazu zu zwingen, nicht die weibliche Hälfte ihrer Kundschaft vor den Kopf zu stoßen.
Das ist so traurig und lustig zugleich. Nachdem jeder Mann, der zu dem Thema etwas gesagt hat, erstmal weg gebissen wurde, weil man ja zu der Sache angeblich keine wirklich differenzierte Meinung brauche, und es ja eigentlich nichts zu diskutieren gäbe, zumindest für intelligente Menschen, weil ja alles so klar und eindeutig sei, beschwert sich die Autorin jetzt, dass keiner mehr was dazu sagen will. Großes Kino. "Dreams are my reality."
Vielleicht wäre es an der Zeit, mal so ein paar Grundkonzepte der Diskussion auf feministischer Seite zu überdenken, wenn man da wirklich ins Gespräch kommen will. Ich habe allerdings Zweifel, dass das wirklich gewollt ist.
Theresa Bücker fragte sich vor ein paar Jahren, warum Männer eigentlich nichts sagen würden -
https://editionf.com/g...
- und ich kommentierte damals (u.a.) wie folgt:
"Feministinnen beschweren sich ja nicht selten, daß sie eine im gesamten öffentlichen Raum marginalisierte Meinung verträten. Da ist zweifelsohne etwas dran - sowohl aus historischen Gründen, als auch aus Gründen ihres spezifischen Weltbildes und dessen diskursiven Korsetts (wie z.B. "Privilege", "rape culture", usw.). Innerhalb der Genderdebatte ist das aber aus den gleichen Gründen genau anders herum: die wird von feministischer Axiomatik dominiert. Das macht es männlichen Stimmen, die an einer ernsthaften Diskussion interessiert sind und das nicht z.B. an Genderlehrstühlen professionell feministisch betreiben so schwer, sich zu beteiligen. Als Mann riskiert man dabei doch ohne wirkliche Notwendigkeit allein durch die Darstellung eigener subjektiver Positionen als "Schmerzensmann" oder "Mansplainer" abgestempelt zu werden. Wer will das schon, vor allem wenn das Schweigen sogar Stärke interpretiert werden kann, die ja bekanntlich immer noch besonders sexy ist. Die Struktur des aktuellen Genderdiskurses passt doch haargenau zu klassischen Rollenstereotypen. Überraschend finde ich das männliche Schweigen daher wirklich nicht."