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Feminismen

Rückkehr zur früheren Radikalität: Hillary Clintons neuer No-Makup-Look

Daniel Schreiber
Autor und Journalist
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Daniel SchreiberDonnerstag, 01.12.2016

Ich finde es fast immer problematisch, wenn das Äußere von Politikerinnen zur Projektionsfläche wilder Interpretationen wird (Was bedeuten Merkels Blazer-Farben? Warum trägt Theresa May Vivienne Westwood?), männliche Politiker dürfen aussehen, wie sie wollen. Aber dieser Text ist trotzdem gut. Die seltenen Male, die sich Hillary Clinton seit den Wahlen der Öffentlichkeit preisgegeben hat, trug sie kein Makeup, für die Autorin dieses Essays ein Zeichen, dass sie zu ihrer früheren Radikalität zurückgekehrt ist. Und in der Tat steht dieses Auftreten in einem großen Gegensatz zu Clintons Auftritten der vergangenen drei Jahrzehnte, in denen sie sich mit Gewissenhaftigkeit den Schönheitsidealen unterworfen hat, die man in Amerika an Frauen heranträgt — vor allem an jene, die in der Öffentlichkeit stehen. Als sie First Lady von Arkansas wurde, trug Clinton kein Makeup, sie wurde mehr oder weniger dazu gezwungen, da sie sonst zur Belastung für die Karriere Bill Clintons geworden wäre. (Zum Makeup und zu freundlichen Gesprächen über Keks-Rezepte.) Nun scheint sie genug davon zu haben — und man merkt ihr förmlich an, wie gut sich dieser Befreiungsschlag anfühlen muss.           

Rückkehr zur früheren Radikalität: Hillary Clintons neuer No-Makup-Look

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Kommentare 5
  1. Ansgar Schmitz
    Ansgar Schmitz · vor fast 8 Jahre

    Sehr bedenklich, einen Menschen zu glorifizieren, der geopolitisch derart in übelste, menschenverachtende Machenschaften verstrickt ist, in dem man ihm aufgrund seiner fehlenden Gesichtsbemalung Emanzipierung von Gesellschaftsnormen und "Erwartung an eine Frau" unterstellt. Clinton ist m. E. ein Musterexemplar der Frauen, die krampfhaft mit allen Mitteln versuchen, ein noch besserer Mann zu werden. Sie hat die "Waffen einer Frau" clever eingesetzt, um noch besser zu werden, als diejenigen Männer, von denen sich Frauen haben unterdrücken lassen und sich befreien wollen. Jetzt lässt sie auch noch die Farbe weg, nähert sich noch stärker dem Männlichen, weil sie ja als Frau versagt hat. Aber das hat sie nicht, nicht als Frau, sie versagte, weil sie mit dem Bösen im Bunde steht. Trump hat mit Sicherheit keine weiße Weste, doch er ist für viele die personifizierte Katastrophe, die es endlich schafft, all die trägen Sesselfurzer und Couch-Potatoes auf die Straße zu bringen! Clinton hätte medial so schön als weitere angebliche Befreiung der Frauen ausgeschlachtet werden können. Schade, dass sich hier ein Mann dazu hinreißen ließ, sich falscher Emanzipation anzubiedern.

    1. Daniel Schreiber
      Daniel Schreiber · vor fast 8 Jahre

      Sehr geehrter Herr Schmitz, in welche "geopolitische" und "übelste menschenverachtende Machenschaften" ist Hillary Clinton denn verstrickt? Frauen- und Homorechte oder sauberes Trinkwasser in Malawi oder Demokratie und so können es nicht sein, oder? Weil für diese Dinge hat sie sich ja wirklich eingesetzt. Ich habe lange keine russischen Propaganda-Postillen mehr gelesen, oder ihre deutschen und amerikanischen Fakenews-Ableger, ich bin da nicht mehr auf dem Laufenden. Und wie schön, dass in Donald Trump einen Führer gefunden haben, den Sie unterstützen können, denn der wird mit der "falschen Emanzipation" und solchen Sachen sicherlich richtig aufräumen. Mit allem anderen auch, aber immerhin nicht mit den "Waffen einer Frau" sondern mit denen eines geistig minderbemittelten, selbstverliebten Banananrepublik-Kleptokraten. Wenn Sie Ihre Ihrerseits menschenverachtenden Beiträge und den Frauenhass, den Sie hier als Meinung verkleiden, loswerden wollen, suchen Sie sich bitte ein anderes Outlet als das Forum in einem feministischen Kanal. Mit freundlichem Gruß, Daniel Schreiber

    2. Ansgar Schmitz
      Ansgar Schmitz · vor fast 8 Jahre

      @Daniel Schreiber In zehn Jahren oder - wenn wir Glück haben schon früher - werden wir mehr wissen. Und: Ich bitte um Verzeihung, ich habe mich durch den grassierenden Ton vorher gelesener Kommentarstränge beeinflussen lassen und Sie abgewertet. Das wollte ich nicht! Zum Inhalt: Vielleicht schauen Sie nochmal: Ich habe Trump nicht als "Guten" sondern als Katastrophe dargestellt. Erst der Sekundäreffekt, dass sich so viele aufbäumen, ist für mich zumindest im Ansatz erstmal positiv zu deuten. Ich empfinde mich im Übrigen hier im "femininen Kanal" genau am richtigen Ort. Denn es ist in keiner Weise frauenverachtend gemeint, sondern als Kritik am in meinen Augen falschen Ansatz, einen zwielichtigen Menschen für die gute Sache herzunehmen. Die gute Sache - konstruktive Entwicklung hin zu Respekt und Augenhöhe beider Geschlechter im dankbaren Wissen um die wertvollen Unterschiede - bekommt durch eine solche Leitfigur einen Schatten, der mir ungünstig erscheint.

    3. Theresia Enzensberger
      Theresia Enzensberger · vor fast 8 Jahre

      @Ansgar Schmitz Sehr geehrter Herr Schmitz, Ihre Argumentation fängt schon dort an zu hinken, wo es um "feminine Kanäle", "Frauen als bessere Männer" und Frauen, die sich unterdrücken "lassen" geht. Deswegen ist es sehr schwierig, auf ihre Zizek'sche Überlegung, es gäbe einen positiven Sekundäreffekt bei Trump, einzugehen. Wenn Sie gerne Texte über Feminismus lesen, empfehle ich zum Anfang zwei, in denen es um biologistische Fehlschlüsse und die Mythen der Evolutionspsychologie geht.
      https://www.piqd.de/fe...
      https://www.piqd.de/fe...

    4. Barbara Streidl
      Barbara Streidl · vor fast 8 Jahre

      Wäre dieser Text denn besser gewesen, wenn ich (als Frau) ihn ausgewählt hätte? Weil Frauen untereinander immer solidarisch sind?
      Am Ende geht es hier doch um eine Struktur, die Frauen einschränkt: das Schönheitsideal. Dem Hillary Clinton sich, so die Autorin des ausgewählten Artikels, gerade entzieht.

      Ach, und Trump zu beschreiben als "hat mit Sicherheit keine weiße Weste", das erachte ich (nicht nur als Frau) als eine problematische Formulierung. Ein Mann, der sich im Wahlkampf mit sexistischem, strukturell frauenfeindlichem Verhalten gezeigt hat - von all den anderen -feindlichen Dingen mal kurz abgesehen - ist niemand, den ich in diesem Amt sehen möchte.

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