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Flucht und Einwanderung

Corona, Brexit und der Neoliberalismus

Mohamed Amjahid
Buchautor und Journalist

Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.

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Mohamed AmjahidDienstag, 14.04.2020

Tagelang kämpfte Boris Johnson gegen das Corona-Virus. Nicht als britischer Premierminister, sondern als Patient. Nachdem sich der 55-jährige Johnson mit dem Virus angesteckt hatte, wurde er in ein (exzellentes) Krankenhaus nahe Downing Street 10 eingeliefert, phasenweise lag er dort auf der Intensivstation. Mittlerweile konnte er das Krankenhaus wieder verlassen. Johnson hielt danach vor der Kamera eine emotionale Rede an seine Nation. Er erzählte die romantische Geschichte, wie der National Health Service (NHS) seines Landes ihm das Leben rettete.

Aufgrund dieser dramatischen, teils gut inszenierten Ereignisse rückten politisch zu verantwortende Missstände im NHS in den Hintergrund. Dabei ist die Geschichte des britischen Gesundheitssystems symptomatisch für die vergangenen Brexit-Jahre, ja sogar für eine alte britische Tradition des Neoliberalismus, der von anderen Regierungen auf allen Kontinenten kopiert und gepriesen wurde und wird.

Johnson missbrauchte in der Vergangenheit den NHS für seine Brexit-Kampagne, verbreitete Lügen darüber, wie Gelder anstatt in das Gesundheitssystem nach Europa fließen würden und forcierte eine nationalistische Rhetorik, die vor allem ausländische Fachkräfte und Migrant*innen als Übel der Globalisierung darstellte. 

Nun retteten zwei eingewanderte Pflegekräfte (aus Neuseeland und Portugal) das Leben des Premiers. Warum sich aber genau diese systemrelevanten Arbeiter*innen um ihre eigene Zukunft und Gesundheit Sorgen machen müssen, hat der Guardian in diesem Hintergrundbericht aufbereitet. Es ist ein kleiner Ausschnitt der Lebenssituation aller Menschen, die in den vergangenen Jahren von Politikern wie Boris Johnson für den Brexit-Wahnsinn ausgenutzt wurden. 

Corona, Brexit und der Neoliberalismus

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