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"Das verrohte Land – Wenn das Mitgefühl schwindet."

Neugierig, linkshändig. Ging für den Journalistik-Master nach Leipzig und kam bis heute nicht zurück. Volontierte beim MDR und ist da ganz einfach hängen geblieben. Arbeitet für Hörfunk und Fernsehen. Aufgewachsen bei Köln. Ländlich allerdings. Mit Kälbern und so.

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Barbara Kreuzer

8 7

Mittwoch, 25.07.2018

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"Geht’s noch?", frage ich häufig. Wenn auch meistens nur mich selbst.

Wenn Feuerwehrleute Selbstverteidigungskurse machen und Fremde Treppen heruntergetreten werden - völlig grundlos. Dann überkommt mich das Gefühl, dass sich diese Gesellschaft zurück entwickelt.

Ein Gefühl. Manchmal konfus, kaum zu beschreiben. Und schwerer noch, es zu bebildern. Katja und Clemens Riha haben genau das versucht; in ihrem Film "Das verrohte Land – Wenn das Mitgefühl schwindet."

Dabei benutzen die beiden vor allem tatsächliche Fälle. Unaufgeregt erzählen sie Übergriffe nach, die sich zuletzt ereignet haben und die einen Busfahrer ebenso treffen wie einen Bürgermeister, die in Bonn passieren, genau wie in Berlin. So belegt der Film, dass es nicht nur ein Phänomen, sondern viel mehr ein längst ausgewachsenes Problem ist. Und dass es leider stimmt, das eigene ungute Gefühl.

"Es ist schwer zu ertragen, diese Dokumentation anzusehen. Es ist kaum auszumachen, welche Gefühle dabei mehr überwiegen: Aggression oder Hilflosigkeit." – Focus.de

Verbunden werden die einzelnen Schauplätze und Szenen durch Experten und ihre allgemeine Einschätzung. Doch das Thema ist wichtig genug, um über alles Gewöhnliche in der filmischen Umsetzung hinwegzusehen.

Die Doku ist bis zum 23.07.2019 verfügbar.

"Das verrohte Land – Wenn das Mitgefühl schwindet."

Quelle: Katja und Clemens Riha ardmediathek.de

Video "Das verrohte Land - Wenn das Mitgefühl schwindet" - Reportage & Dokumentation

Reportage & Dokumentation | Video Das verrohte Land - Wenn das Mitgefühl schwindet: Bürgermeister werden mit Messern angegriffen, Feuerwehrleuten werden die Reifen zerstochen, weil ihr Einsatzwagen die Straße versperrt. Szenen von Ag...

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Kommentare 7

Dirk Janssen · vor mehr als 6 Jahre

Nur mal so als Gegenposition. http://www.taz.de/!551...

6 Antworten
1. Barbara Kreuzer · vor mehr als 6 Jahre
  
  Ich finde die Aneinanderreihung von Vorfällen auch nicht ideal. Aber die Dokumentation „Propaganda“ zu schimpfen, ist haltlos. Bestimmt fehlen bisher differenzierte Zahlen - auch das sagt der Film übrigens, du hast ihn ja sicher gesehen...?! Aber ich lobe den Versuch, das Thema anzugehen und umsetzen. Nothing more, nothing less.
2. Dirk Janssen · vor mehr als 6 Jahre
  
  @Barbara Kreuzer Es ist bestimmt auch nicht einfach eine solche Doku sauber zu machen, aber wenn man sich hauptsächlich auf Einzelfälle stützt, dann bleiben das eben Einzelfälle. Daraus einen Trend zur Verrohung abzuleiten ist zumindest gewagt. Da hätte ich mir mehr Mühe gewünscht, die Verrohung als allgemeine Tendenz zu belegen.
3. Barbara Kreuzer · vor mehr als 6 Jahre
  
  @Dirk Janssen Viele Einzelfälle können zusammen einen Trend vielleicht nicht belegen, aber bestimmt beschreiben. Schweres Thema, ja. Und wichtig, ich bleib dabei.
4. Dirk Janssen · vor mehr als 6 Jahre
  
  @Barbara Kreuzer Ich habe es mir jetzt extra nochmal angesehen. In meinen Augen macht die Reportage den Fehler, einfach gegen alle und alles zu schießen. Das generalisiert mir zu sehr. Gewaltsteigerung gegen Polizisten gab es in den letzten drei Jahren anscheinend vornehmlich wegen einer Gesetzesänderung. Das absolute Fehlen von nachvollziehbaren Zahlen finde ich handwerklich so schlecht, dass überhaupt nicht bewertet werden kann, an welcher Stelle jetzt wirklich gehandelt werden muss und an welcher Stelle durch die Nennung von Einzelfällen, bereits bestehende Ängste bedient werden.
5. Barbara Kreuzer · vor mehr als 6 Jahre
  
  @Dirk Janssen Sinngemäße Wiedergabe Gewaltforscher im Beitrag: "Wir haben in bestimmten Bereichen Gewaltsteigerungen. Wir müssen sie ordentlich dokumentieren, wir brauchen ein Monitoring und wir müssen uns Zeit und Raum nehmen, Gewalt aufzuarbeiten." Es sind (in der Regel) nicht Journalisten, die solche Zahlen erheben. Filme trotz (noch) fehlender Zahlen zu machen, ist deshalb auch kein handwerklicher Fehler. Ich persönlich fühle Handlungsbedarf, auch ohne Papiere voller Zahlen und, das sag ich nochmal, sogar ohne diesen Film.
6. Dirk Janssen · vor mehr als 6 Jahre
  
  @Barbara Kreuzer Mich hat das Thema nicht losgelassen und ich habe dann zufällig ein Feature des Deutschlandfunks gehört und daraus einen eigenen Piq gemacht, der sich auf Deinen Piq hier bezieht. https://www.piqd.de/vi...

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