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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Computerspiele funktionieren. Wirtschaftlich entwickeln sie sich souverän und wenn man blind einen Titel aus den Top-10-Charts kauft, kann man sich ziemlich sicher sein, über viele Stunden solide unterhalten zu werden. Das ist etwas Gutes. Die Spielkultur hat sich einen stabilen Status Quo erarbeitet. Nur funktioniert dieser etablierte Zustand fast schon zu gut.
Für den Gaming-Blog Superlevel macht sich Marcus Dittmar lesenswerte Gedanken darüber, wie die vielen bequemen Vereinbarungen darüber, wie Computerspiele zu funktionieren haben, progressive Ideen ausbremsen können. Das geht soweit, dass Ausnahmetiteln wie Gone Home der Status als Spiel abgesprochen oder den Vertreter*innen überfälliger Veränderung mit Gewalt gedroht wird. Die Spielkultur hat ein eher gespaltenes Verhältnis zu neuen Ideen entwickelt:
Veränderung ist etwas, das zwar gern gefordert wird, doch selten wirklich gewollt ist, weil sie zu viel Spielraum für mögliche Verschlechterungen lässt. Dabei ist das, was als Verschlechterung wahrgenommen wird, oftmals nicht mehr als ein Indiz für die mangelnde Bereitschaft und die eigene Unfähigkeit, sich einer neuen Situation anzupassen.
Es muss sich ja nicht immer gleich alles ändern. Aber gerade die letzten Jahre haben gezeigt, was für tolle, neue Spielerfahrungen entstehen können, wenn einfach mal ein paar gewohnte Mechaniken über den Haufen geworfen werden. Es ist schön, wenn sich ein aktuelles Spiel wie eine gewohnte Umgebung anfühlt und nicht unnötig irritiert. Aber von Zeit zu Zeit lohnt es sich ebenso, zu verlernen, wie Computerspiele angeblich am besten funktionieren:
Es kann ein sehr bereicherndes Erlebnis sein, wenn die eigenen Kenntnisse und Erwartungen durch ein Spiel auf ihren Werkszustand zurückgesetzt werden. Auf einer blanken Tafel ist eben mehr Platz, um sie mit neuen, aufregenden Ideen zu bekritzeln.
Quelle: Marcus Dittmar superlevel.de
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