sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Manchmal kann es nicht schaden, auch die Originaltexte zu lesen, auf die sich News-Plattformen beziehen, statt sich nur auf die Zusammenfassungen der News-Plattformen zu verlassen. Hierbei geht es nicht darum, dass diese nicht glaubwürdig wären, sondern vielmehr darum, tiefere Zusammenhänge besser zu verstehen. Einen solchen Text möchte ich heute ausdrücklich empfehlen. Es geht um den bei Oxford Academic (BioScience) erschienenen Text von Johan Rockström (PIK Potsdam) und anderen zum Vordringen des Klimas und der Klimawissenschaft in unbekanntes Gebiet ("unchattered territory"). Die Dramatik wird aus meiner Sicht nochmal deutlicher, wenn die mahnenden und teils Entsetzen ausdrückenden Worte von den Forschenden selbst formuliert werden:
"We are entering an unfamiliar domain regarding our climate crisis, a situation no one has ever witnessed firsthand in the history of humanity."
Das Jahr 2023 ist schon jetzt von einer Vielzahl klimabezogener Extreme gekennzeichnet, die so in der Dramatik und Kurzfristigkeit von keinem Klimamodell vorhergesehen worden sind:
Sicher ist das Jahr 2023 durch eine ungünstige Kombination von Temperaturtreiber gekennzeichnet – dem El Nino-Effekt, dem Unterwasserausbruch des Tonga-Vulkans und dem Verbot besonders schwefelhaltiger Treibstoffe in der Seeschifffahrt. Diese Sondereffekte sind aber nahezu bedeutungslos, wenn gleichzeitig berücksichtigt wird, dass 20 der 35 sogenannten Vitalparameter für das Leben auf der Erde – z.B. die Gesamtenergiebilanz der Erde und der Ozeane, die Summe der GHG-Emissionen, die Versauerung der Ozeane, der Meeresspiegelanstieg, die Gesamtfläche verbrannten Waldes, die Zahl der weltweiten Hitzetage usw. – negative Rekordwerte erreicht haben.
Wie reagieren die Menschen weltweit auf diese Alarmzeichen? Mit einem Rekordverbrauch an Kohle, mit einem Rekordumfang der Subventionen fossiler Energieträger.
Besonders beunruhigt die Forscher zunehmend die aus dem Gleichgewichte geratene Energiebilanz der Ozeane. Die Energieaufnahme erreicht einerseits Rekordwerte, andererseits steigen plötzlich in vielen Weltregionen die Oberflächentemperaturen der Meere extrem an. Dadurch werden sowohl das maritime Leben als auch wichtige Meeresströmungen bedroht. In der Folge ist das Jahr 2023 von ungewöhnlich heftigen Extremwetterereignissen geprägt.
Die Forschenden warnen ausdrücklich vor der Vorstellung, dass die bisherige Art des Wirtschaftens quasi die Chance böte, sich aus dem Klimawandel "herauszuwachsen". Entkopplung und technische Innovationen sowie Techniken des Gewinns von GHG aus der Atmosphäre sind ihrer Ansicht nach aus vielerlei Gründen keine verlässlichen Stellhebel.
Sie warnen vor der Illusion, der sich der globale Norden immer noch hingibt; dass das Konsumverhalten der Menschen im Norden nicht verändert werden müsste:
"To achieve socioeconomic justice and universal human well-being, it is crucial to strive for a convergence in per capita resource and energy consumption worldwide. This entails working toward balanced and equitable levels of energy and resource consumption for both the global north and south."
Wie nannte es schon einst Al Gore? "Eine unbequeme Wahrheit". Wann lernen wir Menschen im globalen Norden endlich, dieser Wahrheit ins Auge zu sehen?
Quelle: Johan Rockström et al. EN academic.oup.com
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Fundstücke als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Das soziale Weltsystem ist unfassbar komplex. Jeder Mensch lebt und entscheidet in seinem eigenen System von Interaktionen und Subkulturen, beeinflusst durch Medien und Werbung, durch Freunde, Kollegen, Sippe, Tradition, Gewohnheiten, Wertsystem &c pp.
Was dem Wissenschaftler oder dem Menschen, der/die sich intensiver mit dem Thema befasst als bedrohlich erscheint, ist vielen nur eine kurze Meldung, die im Rauschen der Eindrücke des Tages aufleuchtet und wieder verlischt. Was Leute für sich selbst als "zumutbare Änderung" auffassen ist extrem unterschiedlich. Lagerdenken und Ressentiment werden durch unser biologisches System belohnt, werden also schwer auszurotten sein.
Rockström ist von der radikaleren Fraktion, macht auf die Ungleichheit aufmerksam.
Es ist viel zu tun...
Die beunruhigendste der medial verbreiteten Narrative, die vorgeblich Zuversicht wecken wollen, ohne die Gefahren der Klimakrise zu negieren, finde ich diese: Die Entwicklung und Nutzung regenerativer Energiequellen habe einen Kipppunkt erreicht, sodass deren Zunahme quasi ohne weiteren künstlichen Anschub klimarettend würde – als käme es nicht allein darauf an, wie schnell der Ausstoß von Klimagasen aufhört.
Wenn ich mir anschaue, wie Menschen auf jegliche Art von Veränderung reagieren, bezweifle ich, dass es noch eine wirklich gute Lösung geben wird.
Wie reagieren Menschen auf diese Alarmzeichen:
Wie sie es schon immer taten: Suche dir einen anderen Lebensraum .
Dumm ist nur, dass dieser bereits besetzt ist und sich die Lebewesen im reichen Norden mit aller Macht gegen den Strom der Klimaflüchtlinge stemmen.
Was ist die zweite »erlernte« Reaktion auf Umweltveränderungen: Rotte deinen Nachbarn aus.