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Filme für das Anthropozän? Ein Beispiel aus Mexiko
Respekt vor dem Leben und ein Talent zur Beobachtung – das sollte eigentlich die Prämisse eines jeden (Dokumentar-)Films sein. Neue visuelle Wege beschreitet seit ein paar Jahren eine Riege von mexikanischen Regisseuren wie Carlos Reygadas und Amat Escalante. Sie embedden ihr Kino in einer Wirklichkeit, die dadurch fast wieder unwirklich erscheint. Auch Mariano Rentería Garnicas Film „The world in a corner“ taucht tief in seine Umgebung ein: die Halbinsel „Cerro Sagrado“, ganz im Süden des mexikanischen Bundesstaats Oaxaca.
In mal buntgewaschenen, mal kristallklaren Bildern erzählt Garnica die Geschichte eines Mannes und eines jungen Mädchens, die beide versuchen, ihren Lebensunterhalt auf Cerro Sagrado zu verdienen. Er fischt auf traditionelle Weise vor den Klippen der Insel, sie verkauft Souvenirs an Passanten. Mit was für einer Kameraarbeit Garnica dies in Szene setzt, ist atemberaubend! Da fällt einem nur der Ausspruch „every frame a painting“ ein. Nebenbei schält sich der zunehmende Tourismus als Hauptfeind dieses fragilen Ökoystems heraus – Cerro Sagrado wird zum Fingerabdruck der globalen Bewegung von Geld, Waren und Menschen. Das alltägliche, berührbare Moment unserer Umgebung wird durch den Faktor Mensch ausgelöscht. Diese bedauerliche Botschaft transportiert dieser sehenswerte, poetische Kurzfilm – als wäre das Anthropozän plötzlich zu einem Filmbild geworden.
Quelle: Aeon Magazine EN featvre.com
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Vielen Dank für diesen Piq....was für eine Perle!