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Haben die USA und Norwegen die Nord-Stream-Pipelines gesprengt?
Theologe, Publizist und Politiker
Kurator'in für: Europa Fundstücke Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953, geboren in Bünde/Westfalen. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bielefeld und Marburg/Lahn ab 1989 Leiter des Industrie- und Sozialpfarramtes des Kirchenkreises Herne. Von 2007 bis 2009 Referent für Sozialethik an der Evangelischen Stadtakademie Bochum. Von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments (DIE LINKE). Mein persönliches Highlight im EP: Ich war Berichterstatter für die Zahlungskontenrichtlinie, die jedem legal in der EU lebenden Menschen das Recht auf ein Bankkonto garantiert. Seit 2014 freiberuflich tätig. Publizist. Diverse Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Publikationen, seit Dezember 2016 Herausgeber des Europa.blog und seit Juni 2020 auch Herausgeber des "Ruhrpott Podcast".
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Mit der Behauptung machte gestern (09.02.2023) der Pulitzerpreisträger Seymour Hersh auf sich aufmerksam und etliche Medien nahmen diese Meldung auch auf. Allerdings scheint im Blick auf diese Behauptung Vorsicht geboten. taz-Redakteur Pascal Beucker hat sich die Recherche von Hersh genauer angeschaut und nach seiner Einschätzung verstößt sie gegen einige journalistische Standards. Damit taugt laut Beucker die Recherche nicht als Beleg für die von Hersh aufgestellte Behauptung, die USA und Norwegen hätten die Sprengung von drei der vier Röhren der Nord-Stream-Pipelines zu verantworten.
Beucker betont, dass Hersh weltweit einer der bedeutendsten investigativen Journalisten ist und dass ihm zu verdanken ist, dass die US-Kriegsverbrechen im vietnamesischen Mỹ Lai aufgedeckt wurden. Dafür erhielt Hersh den Pulitzerpreis. Später trug Hersh auch zur Aufdeckung der Folterpraktiken von US-Soldaten im irakischen Gefängnis Abu Ghraib bei. Andererseits, so Beucker, hat Hersh sich bei einer Kennedy-Biographie auch auf eine falsche Fährte locken lassen. Trotz aller Verdienste, die Hersh zuzuerkennen sind, ist daher ein kritischer Blick von Kollegen und Kolleginnen auf seine angebracht und empfehlenswert.
Beucker benennt in seiner Analyse gleich mehrere Schwachpunkte der aktuellen Recherche von Hersh, die einen distanzierten Umgang mit der von Hersh aufgestellten Behauptung nahelegen. Daher meine unbedingte Empfehlung für diesen Beitrag!
Quelle: Pascal Beucker Bild: Fadi Al-Assaad/Re... taz.de
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