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Erst gestern Abend war ich auf einer Filmpremiere im Maxim Kino. Zwei junge Filmemacher haben einen Dokumentarfilm gezeigt, der zu großen Teilen mit dem iPhone, mit der App Vines und mit ziemlich vielen anderen Effekten gedreht wurde. In dem Dokfilm ("Keine Zeit für Rohdiamanten" von Felix Hermann und Jakob Defant) ging es um eine Sprachkünstlerin aus Wien. Sie waren zusammen in Marokko, in Bars in Wien, auf einem Feld im Morgengrauen, haben einen Abschnitt musikvideoähnlich inszeniert und viele Teile einfach gleich drei Mal wiederholt. Diesen Film wollten die Filmemacher extra modern gestalten. Sind über Twitter auf ihre Protagonistin gekommen, haben viele verschiedene Kameras ausprobiert etc. Und dann findet die Premiere im 104 Jahre alten Lichtspielhaus statt, in einem Kinosaal, an dem so manche Sessel fehlen, wo alles plüschig ist, gold, klein – so ganz unmodern.
Es passte perfekt. So fühlt sich dieses Kino an.
Und immer, wenn man dort drin sitzt, kann man es gar nicht glauben, dass die Stadt München das Maxim Kino nicht nur schließen, sondern einfach verschwinden lassen will. Da gibt es aber offensichtlich mehrere Gegenstimmen. Da change.org noch nicht abgeschafft wurde, gibt es auch dort eine Petition zur Erhaltung des Lichtspieltheaters des Westens. Und jetzt gibt es offensichtlich konkrete Pläne das Maxim zu retten. Zwei sogenannte Film-Enthusiasten. Hoffentlich klappt es. Hoffentlich gibt es noch viele Premieren. Und weiterhin dieses unberechenbare Filmprogramm.
Quelle: Sonja Niesmann sueddeutsche.de
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