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Nach dem Hauptschulabschluss arbeitete Ertle auf dem Bau, im Supermarkt und bei der Hundesteuer. Irgendwann fing er an zu schreiben, holte das Abi nach, studierte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft und lebt heute als Autor und Journalist in Dresden.
Seine Reportagen und Interviews erscheinen u.a bei: Tagesspiegel, Galore, Süddeutscher Zeitung und dem SZ-Magazin.
In seinem letzten Buch "Wer wir waren" blickt Roger Willemsen aus der gedachten Zukunft nachdenklich, traurig auf unsere Gegenwart. Als ich den aktuellen Text des Grünen-Politikers Robert Habeck über das Scheitern der Jamaika-Sondierungen las, musste ich an Willemsen denken, der schrieb:
"Dass wir nicht mehr können, erliegen, dass wir unrettbar sind, in der Kapitulation leben, das sagten wir nicht, wir fühlten es bloß."
Das hätte auch Robert Habeck schreiben können. Sein Text ist weit mehr als ein Politiker-Text, der das Ziel verfolgt, eine Debatte anzustoßen, sich zu positionieren. Man merkt, dass Habeck vor seiner Politikerlaufbahn Schriftsteller war. In seinem Essay beschreibt er das Scheitern der Verhandlungen zwischen Union, FDP und Grünen mit ungewöhnlicher Klarsicht, Nachdenklichkeit und mit literarischem Stil.
Wer sind wir? Was wollen wir? Wissen wir, wovor wir kapitulieren und weshalb? Und warum und wie sollten wir kämpfen?
Diese Fragen stellt sich der Verfasser und wir sollten sie uns auch stellen.
Quelle: Robert Habeck Bild: Michael Staudt / ... faz.net
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danke für dies piq! ja, die nachdenklichkeit war gut zu lesen, war jenseits von larmoyanz. da geht noch was, bleibt als eindruck.