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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Im Bundestag wird heute über den Anschlag in Hanau und über rechten Terror gesprochen. Vorab steht bereits das Redemanuskript von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble im Netz, das klare, engagierte Aussagen enthält, darunter folgende: "Aufrichtigkeit vom Staat – der sich eingestehen muss, die rechts-extremistische Gefahr zu lange unterschätzt zu haben." Ob er dabei auch an das Gezerre um Hans-Georg Maaßen denkt, den einige im Bundestag gar nicht von seinem Posten als oberster Verfassungshüter entbinden wollten und ihn anschließend gleich wieder in den großen Sitzungssaal der CDU/CSU-Fraktion einluden?
An anderer Stelle zitiert Schäuble den Schriftsteller Deniz Utlu, der nach dem Anschlag in Hanau in einer Bahn fuhr und dort keinen Unterschied zu anderen Tagen bemerkte. Utlu fragte sich: "Was geschah im Herzen, als die Nachricht aus Hanau kam? Gar nichts? Etwas? Was genau? Gleichgültigkeit? Angst? Angst wovor? Wut? Wut worauf? Wer hat Empathie gespürt für die Getöteten und ihre Hinterbliebenen?" Schäuble spitzt diese Fragen noch zu: "Was wäre eigentlich passiert, wenn es sich in Hanau nicht um einen Mordanschlag auf Muslime, sondern um ein islamistisches Attentat gehandelt hätte?" Die Antwort darauf dürfte ziemlich klar sein.
Wolfgang Schäuble wird heute also eine Rede halten, die man nicht versäumen sollte – ebenso wenig wie die sich daran anschließende Debatte.
Quelle: Wolfgang Schäuble bundestag.de
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hm. okay. bei einem islamistischen Anschlag wäre einiges an Reaktion anders gewesen. Aber ob die Menschen anders bahn gefahren wären? nein. und ich möchte noch etwas anmerken was eigentlich keine Rolle spielen sollte: unter den Opfer von Hanau waren auch Christen...
Das narrativ ist allerdings ein anderes; klar
https://www.facebook.c...
Ich weiß nicht...Gibt es wirklich diese unterstellte, allgemeine Empathielosigkeit weil in Hanau Muslime ermordet wurden? Sind die Menschen anders Bahn gefahren nach dem Breitscheidplatz? Fahren sie heute anders wegen Lesbos? Irgendwie fühle ich mich da angegriffen - es schaut doch keiner in mich und alle anderen rein. Weiß doch keiner, wie verzweifelt wer ist über welches Geschehen und doch halt wieder in sein Hamsterrädchen steigen muss.