Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Fundstücke

Und noch eine Theorie, warum das Internet Verschwörungen liebt

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Zum Kurator'innen-Profil
Theresa BäuerleinSamstag, 10.02.2024

Dieser Artikel liefert einen griffigen Erklärungsansatz dafür, warum das Internet Verschwörungserzählungen züchtet: ein Phänomen namens „Evidence Maximalism“. Damit ist gemeint, dass jede Information oder jedes Ereignis als Beweis für die eigenen ideologischen Standpunkte herangezogen wird – und das unabhängig davon, wie schwach oder unzusammenhängend dieser Zusammenhang tatsächlich sein mag. Es ist der perfekte Giftcocktail aus unbegrenzten Mengen an Informationen, Daten und Meinungen im Netz, einer fragmentierten Aufmerksamkeit der Menschen und der Vermischung von Unterhaltung und Informationen. 

Ein besonders absurdes Beispiel ist, wie die Beziehung zwischen Taylor Swift und dem NFL-Spieler Travis Kelce als Teil einer „Deep-State“-Verschwörung dargestellt wurde. „Der Superbowl wurde manipuliert, damit Taylor Swift Biden unterstützen kann“ (kein Witz).

Mike Caulfield, Forscher an der University of Washington, identifiziert drei Regeln des Evidence Maximalism:

1. Jedes kleine Ding kann als Beweis für „meine“ Sache angesehen werden. Zum Beispiel deutete ein Beitrag auf X an, dass eine neue pandemieähnliche Katastrophe bevorstehe. Der Beweis? Die US-Supermarktkette Costco hatte ihr Angebot an Notvorräten aufgefüllt.

2. Auch große Ereignisse werden nach Belieben als Belege für ein Thema herangezogen. Beispiel: Als das US-Magazin Sports Illustrated in finanzielle Schieflage geriet, behaupteten rechte Influencer, den Grund zu kennen: Sports Illustrated hatte Kim Petras, eine trans Sängerin und Songwriterin, in einer Ausgabe als Badeanzugmodel gezeigt. Für die Rechten war das der Beweis des Narrativs „Go woke, go broke“.

3. Alle Beweise gegen „meine“ Sache sind in Wirklichkeit starke Beweise für „meine“ Sache. Beispiel: Einige Rechte deuteten den Sturm auf das Kapitol am 6. Januar als Beweis dafür, dass die Wahl 2020 gestohlen wurde. Gewalttätige Aufnahmen von MAGA-Aufständischen stellten sie als Teil einer Deep-State-Verschwörung dar.

P.S.: Mit dem Link, den ich für diesen Piq verwendet habe, ist der Artikel 14 Tage lang kostenlos lesbar.

Und noch eine Theorie, warum das Internet Verschwörungen liebt

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 2
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 9 Monaten

    Faszinierend und erschreckend. Allerdings habe ich so den Eindruck dass die hier genannten Punkte für jede Verschwörungstheorie passt. Der Zugriff ist "nur" schneller und leichter durch das Internet. Aber genau das ist wohl der Ansatz von Evidence Maximalism.

  2. Gabriele Feile
    Gabriele Feile · vor 10 Monaten

    Sehr einleuchtend, vielen Dank.

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Fundstücke als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.