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Rechtes Gedankengut ist längst wieder gesellschaftsfähig. Es wird in Politik, Kultur und sogar Kirchen geäußert. Do wo kommt es her? Welche Kräfte wirken im Hintergrund und ist das alles nur die Spitze eines braunen Eisbergs?
Der Journalist Manuel Gogos – selbst Kind griechischer Einwanderer – bricht zu einer ethnografischen Forschungsreise durch Europa auf, um diese „Fremden im eigenen Land“ kennenzulernen. Die Dokumentation „Unter Fremden – Eine Reise zu Europas Neuen Rechten“ zeigt, wie die junge Neue Rechte Europas mobil macht für die „Rückeroberung der Heimat“, den neuen „Kreuzzug“ gegen den Islam – und damit letztlich für den „ethnokulturellen Bürgerkrieg“.
Dazu nutzen sie die modernen technischen Möglichkeiten genauso, wie Jugendsprache und ein geschultes, professionelles Auftreten.
Die Identitären verstehen sich als Speerspitze einer neuen, patriotischen Jugendbewegung in Europa. Sie hetzen gegen Masseneinwanderung, gegen Islam und Globalisierung. Was sie eint, ist der Hass gegen Multikulturalismus und die „Überfremdung“ Europas. Sie holen die Unzufriedenen und Unsicheren in Europa mit Globalisierungskritik und Identitätspolitik ab, doch ihr wahres Ziel ist ein neuer Kreuzzug gegen eine Übernahme Europas durch den Islam. In Frankreich unterhalten die Identitären enge Verbindungen zum Front National, in Österreich zur FPÖ. Einschlägige Medien der Szene werden im Vorstand der AfD gelesen. Anhänger von Pegida huldigen den Identitären als ihren Vordenkern. Im Erscheinungsbild grenzt sich die Identitäre Bewegung dezidiert von Rechten alten Schlages ab: Sie benutzt Jugendsprache, adaptiert Streetart und Comic und beherrscht die Kommunikation im Internet wie in den sozialen Netzwerken. Ihr Konzept des Rebrandings rechter Politik als „Identitätspolitik“ scheint erfolgreich. Doch nun interessiert sich auch der Verfassungsschutz für sie. Begegnet in den Identitären der Rechtsextremismus der Zukunft?
Quelle: Jakob Kneser, Manuel Gogos Bild: Arte arte.tv
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