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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Dies ist eine etwas andere Empfehlung für die Seite Eins. Weil es nicht um eine Nachricht oder ihre Hintergründe geht, sondern um das Prinzip Nachrichten an sich. In diesem Artikel schreibt die Journalistin Amanda Ripley darüber, warum sie jahrelang Nachrichten gemieden hat (obwohl sie sie früher aufregend fand, ja sogar liebte). Das ist ungefähr so, meint sie, als hätte man als Weizenbauer eine Glutenallergie. Nachrichten sind das tägliche Brot der Journalist:innen.
Aber so, wie die meisten Nachrichten aussehen (und das ist natürlich eine Verallgemeinerung), tun sie nicht mehr das, wofür sie eigentlich da sind: Die Menschen informieren und dafür sorgen, dass Missstände gesehen und geändert werden. Viele Journalist:innen haben gelernt, dass es ihr Job ist, wieder und wieder auf Probleme hinzuweisen, bis diese gelöst werden. Das funktioniert nicht. Die Menschen werden müde und wenden sich ab, seit Jahren immer mehr.
Ripley hat mit Forscher:innen gesprochen und herausgefunden, dass Nachrichten drei Dinge liefern müssen, um wieder für Menschen interessant und wichtig zu werden: 1. Hoffnung geben. 2. Möglichkeiten zum Handeln darstellen und 3. die Würde der Menschen wahren – nicht nur über Menschen berichten, sondern ihnen wirklich zuhören.
Quelle: Amanda Ripley Bild: Maren Amini for T... EN www.washingtonpost.com
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Siehe auch hier:
https://www.welt.de/ku...
"Stephan Weichert: Viele Menschen in Deutschland sind aufgrund der aktuellen Nachrichtenlage gestresst, unruhig, erschöpft. Viele überfordert es, wenn das Krisengeschehen in den Medien kein Ende zu nehmen scheint, sich die Negativschlagzeilen überschlagen und sie gleichzeitig das Gefühl haben, daran nichts ändern zu können. Das Risiko eines News-Burn-outs nimmt zu, also eines emotionalen Erschöpfungszustands, der dazu führt, dass die Menschen keine Nachrichten mehr hören, lesen oder sehen wollen. Die Folge ist, dass sie sich von den Medien abwenden. Die individuellen Beschwerden sind schwerwiegend und vielfältig: Menschen, mit denen wir persönlich gesprochen haben, wenden trickreiche Coping-Strategien an, um sich selbst und ihre Angehörigen vor digitaler Medienüberlastung zu schützen, manche entwickeln eine große Skepsis gegenüber allem, was Medien berichten, einige beklagen depressive Verstimmungen.„
Lesenswert scheint mir dazu auch "Wie wir die Welt sehen", ein aktuelles Buch der Journalistin Ronja von Wurmb-Seibel. Ich bin selbst noch nicht durch mit der Lektüre, aber bisher gefällt es mir gut: https://yourbook.shop/...