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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Fundstücke
In Hohenlimburg geboren und in Berlin lebend. Recherchen in knapp vierzig Ländern für Feature-Redaktionen des Deutschlandfunks, verschiedener ARD-Sender sowie u.a. auch DIE ZEIT und FAS, einige Auszeichnungen, Bücher zu den Themen MENSCHENWERTBERECHNUNG, DEMENZ und HEIMAT, zuletzt vorwiegend Theaterstücke mit Uraufführungen an den Staatstheatern Karlsruhe, Nürnberg und Weimar.
Wenn man sein Werkzeug beherrscht, bekommt man ziemlich schnell ein Bewusstsein dafür, ob ein Nudge für das Gute eingesetzt wird oder nicht.
Nudge bezeichnet eine Methode, die das Verhalten von Menschen beeinflusst, ohne dabei auf Verbote und Gebote zurückgreifen oder ökonomische Anreize verändern zu müssen. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Mensch nicht immer in der Lage ist, die für ihn „optimale“ Entscheidung zu treffen. Nudge soll, so der Titel des Grundlagenwerks des Verhaltensökonomen Richard Thaler und des Juristen Cass Sunstein, zeigen „Wie man kluge Entscheidungen anstößt“.
Für brand eins interviewte Andreas Molitor dazu den Verhaltensökonomen Gerhard Fehr, der zusammen mit seinem Bruder, dem Wirtschaftswissenschaftler Ernst Fehr Unternehmen, Öffentlichen Institutionen (!) und politischen Parteien (!) entsprechende Dienste anbietet. Dabei nutzt das gemeinsame Unternehmen direkt die von Ernst Fehr im Rahmen seiner Professur an der Universität Zürich gewonnen Forschungsergebnisse.Das mit Hintergrundinformationen versehene Gespräch bietet anschauliche Beispiele und ist von dem brand-eins-typischen optimistischen Grundton geprägt. Dankenswerterweise zitiert Molitor aber mit Gerd Gigerenzer zwischendurch auch mal einen Bildungsforscher des Max-Planck-Instituts, der die Nudge-Politik nachvollziehbar als
Einfallstor einer totalitären, bevormundenden und manipulierenden Politik, die den freien Willen der Bürger ignoriert.
beschreibt. Fehr ficht das nicht an. Für ihn ist Nudging ein tolles Instrument, das nur nicht in „die Hände der falschen Leute“ geraten darf.
30 bis 40 Prozent der Menschen fällen mit den Geduldsstrukturen, die sie haben, nun mal Entscheidungen, die nicht gut für sie sind. Darum finde ich es schade, wenn man die Diskussion auf den Aspekt der Manipulation reduziert.
Natürlich hält Fehr seine Hände für die richtigen, woraus sich schließen lässt, dass er, bzw. seine Kunden genau zu wissen glauben, welche Entscheidungen für wen gut sind.
Entlarvend. Und lesenswert.
Quelle: Andreas Molitor brandeins.de
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Gerhard Fehr passt mit seiner Haltung zur Politik der Kommunistischen Partei Chinas. Wer behauptet: "30 bis 40 Prozent der Menschen fällen mit den Geduldsstrukturen, die sie haben, nun mal Entscheidungen, die nicht gut für sie sind.", zeigt, dass er arrogant und überheblich ist. Wer definiert, was "gut" ist? Gerhard Fehr? Die Regierung?
Zu "Nudging" fällt mir sonst noch Mutterkreuz und Lenin-Orden ein...