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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Studium der Internationalen Entwicklung und Politikwissenschaften in Wien und Münster. Beschäftigt sich mit Sicherheitspolitik und Islamismus, unter anderem bei/mit Internationale Politik und Gesellschaft (IPG), Blätter für deutsche und internationale Politik, Internationale Politik (IP), Middle East Institute Washington, Atlantic Council, Clingendael Institute.
Die Türkei tanzt derzeit auf allen erdenklichen Hochzeiten. Nach jahrelanger Rivalität wurde Präsident Erdoğan Mitte Februar pompös in den Vereinigten Arabischen Emiraten empfangen. Erdoğan selbst wiederum empfing Anfang März — ebenfalls nach jahrelanger Eiszeit — den israelischen Staatspräsidenten in Ankara. Simultan nähert die Türkei sich, in Abstimmung mit Aserbaidschan, dem Nachbarland Armenien an.
Der Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine dürfte die Telefone im türkischen Außenministerium endgültig heiß laufen lassen. Ihre strategische Ambiguität macht die Türkei aktuell außerordentlich gefragt, gleichzeitig verlangt sie Ankara einen Drahtseilakt ab, der nur schwierig aufrechtzuerhalten sein wird.
Als erstes Land ist es der Türkei gelungen, die Außenminister der Ukraine und Russlands zusammenzubringen. Trotz ausbleibender Ergebnisse ein beachtlicher diplomatischer Erfolg. Den Zugang zum Schwarzen Meer hat die Türkei für Kriegsschiffe gesperrt und dabei betont, die Maßnahme gelte für alle Parteien. Das stimmt zwar, in der Realität trifft es aber vor allem Russland. Eigene Waffenlieferungen an die Ukraine möchte die Türkei auch nicht an die große Glocke hängen, während die Erfolge türkischer Kampfdrohnen gegen die russische Armee in sozialen Netzwerken abgefeiert werden.
Angesichts einer schwindelerregenden Inflation von über 50 % und wirtschaftlicher Schieflage im Allgemeinen hat die Türkei ein elementares Interesse an funktionierenden Beziehungen mit Russland. Nahrungsmittel- und Energieimporte wie auch dringend benötigte Devisen aus der Tourismusbranche lassen sich nicht so einfach ersetzen. Dazu kommt, dass Russland der Türkei in Syrien, Libyen und anderen Konfliktgebieten gehörige Kopfschmerzen bereiten kann.
Für den Moment scheinen westliche Partner wie auch Russland den türkischen Sonderweg zu tolerieren, gar zu schätzen. Ein diplomatisches Bindeglied ist in Zeiten extremer Polarisierung nötig und willkommen.
Aber wie lange wird das gut gehen?
Abhängig vom weiteren Verlauf des Krieges könnte Russland die türkische Unterstützung für die Ukraine neu bewerten. Von Seiten des Westens wird die Türkei auch unter Druck geraten. Derzeit koordinieren EU und USA Sanktionen, die den Namen „ökonomische Kriegsführung“ absolut verdienen. Wenn die Türkei sich dem weiterhin nicht anschließt, gar Russland Wege eröffnet, Sanktionen zu umgehen, sind Spannungen garantiert. Hinzu kommen unberechenbare Ereignisse, wie die heutigen Meldungen über 86 Türken, die in einer Moschee in Mariupol in der Falle sitzen.
So steht die Türkei vor einer enormen Navigationsherausforderung. Im gepiqden Artikel vermutet Galip Dalay vom Chatham House, dass die Zeit der Grauzonen vorbei ist. Ankara müsse eine Entscheidung treffen. NATO oder nicht NATO, das ist hier die Frage. Möglich ist das. Denkbar ist allerdings auch, dass die Türkei im Chaos dieser Tage eine gewisse Sonderrolle bewahren und vielleicht sogar kultivieren kann.
Sicher ist, dass man von Washington, Brüssel bis Moskau die türkischen Wahlen 2023 im Blick hat. Fraglos wird die AKP Stimmen verlieren, eine neue Regierung könnte pro-westlicher sein. Bis dahin kann allerdings noch viel passieren. Einblicke in die Stimmungslage der türkischen Jugend liefert eine aktuelle Umfrage der KAS: 73 % der 18-25-Jährigen sagen, sie würden lieber in einem anderen Land leben. Ein gutes Omen sieht anders aus.
Quelle: Galip Dalay Bild: OZAN KOSE/AFP EN www.chathamhouse.org
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