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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Psychologin Rodica Damian forscht seit Jahren zu Faktoren, die unsere Persönlichkeit prägen. Dabei ist sie zu einer überraschenden Erkenntnis gekommen: Es ist ein Mythos, dass der eigene Platz in der Geschwisterfolge wichtig ist. Damian nennt dies die Zombietheorie – weil sie kaum totzukriegen ist:
Wenn so viele Menschen weiter an die Bedeutung der Geburtenfolge glauben, werden sie auch sich selbst und ihre Kinder so betrachten – und entsprechende Angaben zu deren Persönlichkeit machen. Immer wieder erzählen mir Menschen, wie gewissenhaft die große Schwester ist und wie kreativ und unangepasst der kleine Bruder. Doch dafür gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Nur eben eine Theorie: die Nischentheorie, die wohl die bekannteste zur Geschwisterreihenfolge ist und nach der sich jedes neue Kind in der Familie einen freien Platz sucht.
Wissenschaftlich lässt sich das nicht belegen, so Damian. Die meisten vorhandenen Studien haben methodische Schwächen. Damien und ihre Kolleg:innen wiederum haben 440.000 Highschool-Schüler:innen befragt – das sind mehr als in allen vorausgegangenen Studien zusammen. All diese Daten ergaben eine Korrelation von 0.02 über den Zusammenhang zwischen Geburtenfolge und Persönlichkeit. Also eigentlich gar keine Korrelation.
Eine durchschnittlich starke Korrelation liegt in der Psychologie zwischen 0,2 und 0,3 – sie ist also mindestens zehnmal so stark wie der Effekt der Geburtenfolge.
Statt der Geschwisterreihenfolge beeinflussen uns tatsächlich Gene und Erfahrung, so Damian.
Viele denken, nur weil sie dieselben Eltern haben, hätten sie auch dieselben Gene. Das ist aber nicht so. Für jedes Kind werden sie völlig neu gemischt, und im Schnitt ist nur die Hälfte der Gene von Geschwistern gleich. Was Erfahrungen anbelangt, unterscheidet man zwischen denen, die man als Geschwister gemeinsam gemacht hat – dazu zählen vor allem Erziehung und der sozioökonomische Hintergrund –, und jenen, die jedes Kind woanders sammelt, typischerweise im Freundeskreis oder in der Schule. Aus verhaltensbezogenen genetischen Studien, vor allem aus der Zwillingsforschung, wissen wir: Für die Unterschiede in unserer Persönlichkeit sind zu etwa 40 Prozent die Gene verantwortlich. Mit rund 60 Prozent der wichtigste Einflussfaktor sind nichtgemeinsame Erfahrungen.
Das große Rätsel war, warum gemeinsame Erfahrungen in der Familie so gut wie keine Rolle spielen. Die Erklärung liegt darin, dass Geschwister zwar in derselben Umgebung aufwachsen, das Verhalten der Eltern aber keinesfalls identisch gegenüber jedem Kind ist. Jedes Kind interagiert ganz individuell mit den Eltern. Es kommt nicht als unbeschriebenes Blatt auf die Welt, sondern bringt ein Temperament mit – auf das Eltern reagieren. Ein banales Beispiel: Wenn ein Baby fordernd ist und viel schreit, werden die Eltern erschöpfter sein, was sich wiederum in ihrem Verhalten gegenüber dem Kind niederschlagen wird.
Damian hat auch eine sehr entspannende Botschaft für Eltern:
Wir wissen: Misshandlung ist extrem schädlich. Aber solange Eltern ihr Kind nicht schlecht behandeln, sondern nett und zugewandt sind, sich um es kümmern, es versorgen, ihm Zugang zu Bildung ermöglichen, machen sie einen guten Job. Es gibt in der Entwicklungspsychologie dafür seit einiger Zeit den Begriff des good enough parenting. Alles, was darüber hinausgeht, wird keinen großen Unterschied machen, weil es im restlichen Leben drumherum einfach so viele Zufälle gibt.
Quelle: Wenke Husmann Bild: Maxime Michelet Artikel kostenpflichtig www.zeit.de
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Danke für die Zusammenfassung und den Hinweis auf den ZEIT-Artikel.