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Big Apple verbietet fossile Heizung bei Neubauten
Biden hat seine Probleme bei der Durchsetzung des Billionen-Dollar-Pakets Build Back Better, das eben leider nicht viel mit Alexandria Ocasio-Cortez' Green New Deal zu tun hat, aber immerhin mutig ein Netto-Null-Ziel für 2050 deklariert. Wie bekannt, musste es wegen eines Kohlestaats-Abgeordneten mit unabweisbaren persönlichen Interessen in dieser Richtung (Joe Manchin aus West Virginia) weiter abgespeckt werden.
Unseres nagelneuen Kanzlers Scholz Klima-Lieblingprojekt "Klima-Klub", das als Wunderwaffe gegen die internationalen Komplikationen gedacht ist, die im Zusammenhang mit dem gerade in der Pipeline befindlichen CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism) der EU zu erwarten sind, setzt einen gemeinsam vereinbarten Treibhausgasemissions-Mindestpreis voraus, um irgendeinen Sinn zu haben - und genau der ist mit der US-Regierung nicht zu haben. So bleibt Alles wolkig und voller guter Wünsche. (Anmerkung: Die EU Industrie zahlt bislang praktisch nichts für ihre direkten Emissionen, weil sie aus Angst vor Wettbewerbsnachteilen weitgehend davon ausgenommen ist. Dementsprechend hat sie auch praktisch keine Emissionsminderung vorzuweisen - d.h. wir brauchen CBAM dringend.)
Geht man in den USA allerdings eine Ebene tiefer, in die Bundesstaaten, sieht die Situation hoffnungsvoller aus. Kalifornien hat z.B. ein Emissionsbegrenzungssystem (vulgo:"Emissionshandelssystem") und ein sehr sportliches Netto-Null-Zieljahr von 2045 (siehe hier lustige original "executive order" von Governor Brown), Texas hat eine hohe Windstromkapazität von 30 GW aufgebaut.
Und nun eben auch New York. Man verbietet dort den Einbau fossiler Wärme, also insbesondere auch den Gasanschluss, in neue Gebäude. Das beinhaltet Heizung, Warmwasser und Kochen. Die Regelung beginnt 2024 mit privaten Gebäuden unter acht Stockwerken und weitet sich in den folgenden Jahren auf den Rest neuer Gebäude aus. Neben dem Klimaschutz werden die New Yorker auch Vorteile in ihren Geldbeuteln und in der Luftqualität sehen.
Die Bundesregierung plant übrigens eine vergleichbare Regelung: gemäß Koalitionsvertrag ab 2025 soll jede neu installierte Heizung zu mindestens 65 % mit erneuerbarer Energie betrieben werden, also Umweltwärme, die über eine Wärmepumpe aufgesaugt wird, oder Solarthermie. Damit ist der klassische Gaskessel raus.
Das Ganze passt in einen Rahmen ziemlich anspruchsvoller neuer Vorschriften, die unter dem New York City Climate Mobilization Act zusammengefasst sind. Jedes größere Haus bekommt eine Emissionsobergrenze, die mit der Zeit abnimmt, so dass eine Absenkung der Emissionen auf 60 % in 2030 und auf 20 % in 2050 sichergestellt wird. (Man verzeihe mir, dass ich nicht weiter in die Feinheiten hineinrecherchiert habe.)
Quelle: Yu Ann Tan Bild: energypost.eu EN energypost.eu
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