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"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.
Anders Levermann ist Physiker und Klimawissenschaftler am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
In diesem Gastbeitrag in der FAZ beschäftigt sich der Professor mit der Frage, ob und wie wir uns als freiheitliche Gesellschaft trotz begrenzter Ressourcen weiterentwickeln können.
Dabei bemüht Levermann eine Analogie aus der Mathematik:
Das mathematische Prinzip der Faltung könnte diese Lösung liefern, denn es erlaubt unendliche Bewegung in einer endlichen Welt durch Wachstum in die Vielfalt. Nicht Wachstum ins Mehr, sondern Wachstum in die Diversität. Und zwar nicht theoretisch, sondern sehr praktisch.
Der Standpunkt ist spannend, weil er damit – meiner Interpretation nach – im Grunde den Vertretern gleich zweier Extrempole der Klima- und Umweltdebatte widerspricht.
Zum einen der teilweise sehr technik- und entwicklungsskeptischen linksorientierten Blase.
Teleologische – auf ein Endziel ausgerichtete – Gesellschaftstheorien wie etwa der Kommunismus streben einem stabilen Zustand entgegen. Das bedeutet schlussendlich eine stagnierende Gesellschaft.
Und zum anderen einem Paradigma vieler Wirtschaftswissenschaftler: Dass es ohne ein Wachstum, das auf unbegrenzter Ausbeutung irdischer Rohstoffe beruht, keinen Wohlstand oder Freiheit geben könne.
Wenn die Erwärmungsgrenze unseres Planeten Teil des Wirtschaftssystems wird, wie seit Jahrzehnten von Ökonomen wie Ottmar Edenhofer und anderen gefordert, dann führt sie zu mehr Wettbewerb und Innovation, nicht trotz, sondern gerade wegen der gesetzten Grenzen. Ein dynamisches System, das sich unbegrenzt frei entfalten kann, kann in der Mathematik keine Vielfalt entwickeln. Es stirbt, oder es explodiert. Nur die Endlichkeit kreiert die Vielfalt. Oder etwas flapsig in der Sprache der Ökonomie: Knappheiten machen kreativ.
Mehr Zusammenfassung will mir nicht gelingen, deswegen nur mein Fazit: Ein spannend zu lesender Text, der es irgendwie schafft, vom Film „Snowpiercer“ über Miles Davis zum europäischen Emissionshandel zu kommen.
Quelle: Anders Levermann Bild: dpa www.faz.net
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Der Text und der Hinweis auf das Prinzip der Faltung ist sehr gut. Wenn wir uns mit komplexen Systemen beschäftigen, dann möchte gern auf die Ljapunov-Funktion hinweisen. Das ist eine mathematische Größe, die beschreibt, wie sich ein System unter bestimmten Bedingungen wahrscheinlich verhalten wird. Alle unsere Prozesse, alle unsere Gedanken und Verhaltensweisen können den Output unserer Ljapunov-Funktion verringern. Der Trick ist, die Natur der Ljapunov-Funktion zu verstehen. Wenn wir diese Funktion verstehen, dann wissen wir, was uns antreibt. Jeder Prozess, der wiederholt bestimmte Zustände einnimmt, muss aufgrund seiner bloßen Existenz Schlussfolgerungen ziehen. Aus der theoretischen Neurobiologie wissen wir, dass die Art und Weise, wie die Natur Organismen "auswählt", um zu überleben und sich fortzupflanzen, auf Inferenz beruht. Die Natur wird immer die Organismen "auswählen", die mit immer größerer Wahrscheinlichkeit eine ökologische Nische besetzt. Meines Erachtens passt die Ljapunov-Funktion sehr gut zum Prinzip der Faltung.
Toller Text!
Besonders diese Passage: "Ein dynamisches System, das sich unbegrenzt frei entfalten kann, kann in der Mathematik keine Vielfalt entwickeln. Es stirbt, oder es explodiert. Nur die Endlichkeit kreiert die Vielfalt."
Nachtrag, Herr Levermann meint den oscar-prämierten koreanischen Film Snowpiercer und nicht die Netflix-Serie :)
Danke für den Hinweis auf diesen Text.
Im Ergebnis schlägt Levermann der Menschheit das System tropischer Regenwald vor. Kurzgeschlossene Kreisläufe, wo man hinsieht. Maximale Spezialisierung der Spezies. In der Binnensicht hohe Dynamik, von Außen betrachtet allerdings Stagnation. Das ist für Ökonomen natürlich harter Tobak. Gut, dass ein Naturwissenschaftler mal die Wahrheit sagt.