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Klima und Wandel

Wirtschaftliche Erholung = Ruinierung des Klimas?

Dominik LennéDienstag, 10.11.2020

Viele Länder und Wirtschaftsgebiete haben ein enormes Deficit Spending begonnen, um den Wirtschaftskreislauf wieder zu beschleunigen und den Lebensstandard ihrer BürgerInnen wiederherzustellen. Seit Monaten lesen wir wöchentlich Appelle, dieses Geld nicht zur Verstärkung fossiler Energiegewinnung zu verwenden, sondern in Investitionen zur emissionsfreien Wirtschaft zu stecken. 

Der Guardian hat nun die Klimawirkung der von 22 Ländern und der EU geplanten Ausgabenpakete analysiert und verglichen. Nur fünf davon sind unter dem Strich klimafreundlich: EU, Frankreich, Spanien, Vereingtes Königreich und Deutschland, in dieser Reihenfolge. Falls Biden mit seiner Umwidmung der Mittel nach Art des "Green New Deal" Erfolg haben sollte, was äußerst fraglich ist, wären die USA hier am klimafreundlichsten. Bedenklich dass die Ausgabenplanung in China - soweit bekannt - sehr weit im klimaschädlichen Bereich liegt. Man erhofft, dass sich dies bis zur Festlegung des nächsten Fünfjahresplans noch verändert. 

Der größte Teil der Ausgaben sei bisher in die Bereiche Liquidität, Lohnsubvention und Konkursabwendung gegangen, sagt Nicholas Stern.


Wirtschaftliche Erholung = Ruinierung des Klimas?

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Kommentare 16
  1. Thomas Wahl
  2. Andreas P.
    Andreas P. · vor 4 Jahren

    Der Titel macht durch das Gleichheitszeichen auch etwas klar, was von vielen negiert wird: Erholung des Klimas = Ruinierung der Wirtschaft?

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren

      Bei TELEPOLIS las ich gerade einen interessanten Artikel:
      http://www.heise.de/tp...

    2. Andreas P.
      Andreas P. · vor 4 Jahren

      @Thomas Wahl Vielen Dank, kannte ich noch nicht und ist einen eigenen piq wert. Das wird aber eben sowenig Widerhall finden, wie die Feststellung, dass es sich bei der Fragestellung wissenschaftstheoretisch um eine wissenschaftliche Hypothese handelt, deren Bestätigung oder Widerlegung aussteht.

      Nach allem was ich gelesen habe ist Folgendes klar: CO2 in der Atmosphäre hat Einfluss auf das Klima und der Mensch hat Einfluss auf das CO2 in der Atmosphäre. Folgendes ist unklar: Umfang des Einflusses und Folgen. Zu letzterem gibt es eine Hypothese. Hypothese mit Erkenntnis zu verwechseln führt zu dem was Popper als
      Pseudowissenschaft bezeichnet, eine Behauptung, Lehre, Theorie, die beansprucht, wissenschaftlich zu sein, aber die Ansprüche an Wissenschaftlichkeit, insbesondere das Kriterium der Nachprüfbarkeit bzw. Falsifizierbarkeit nicht (oder auch noch nicht, wer weis?) erfüllen.

      Ich würde mir von Politikern (etwas Resthoffnung) und Presse (wenig Resthoffnung) einen Umgang mit dem Thema wünschen, wie es Amy Coney Barrett vorbildlich getan hat:

      “I will not express a view on a matter of public policy, especially one that is politically controversial.”

      “I don’t think my views on climate change or global warming are relevant to the job I would do as a judge. Nor do I feel like I have views that are informed enough.”

      “I’m certainly not a scientist,” she said when asked by Sen. John Kennedy (R-La.) whether she had a personal opinion on the issue. “I mean, I’ve read things about climate change. I would not say I have firm views on it.”

      “I don’t think I’m competent to opine on what causes global warming or not.”

      Insbesondere die letzten beiden Aussagen sollten für die meisten zu sich selbst ehrlichen Politiker oder Journalisten zutreffen und ich würde mir wünschen, sie würden nicht verdrängt.

    3. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      @Andreas P. Ja, es ist ein Dilemma und Komplex. Einerseits eine wahrscheinliche Hypothese, die, wenn sie sich bestätigt schlimme Folgen hat. Andererseits ein gewisser Zeitdruck. Und dann die Hypothese (und die entsprechende Angst) vom drohenden Weltuntergang. Dazu noch Medien, Politiker, Industrien, Ideologen und Propheten, die alle noch ganz andere Agenden haben ....
      Insofern habe ich es aufgegeben, daraus eine piq zu machen.

    4. Andreas P.
      Andreas P. · vor 4 Jahren

      @Thomas Wahl [Humor an] Und dann noch 92 % Nachwuchs-Journalisten die zum Thema wie eine Reeinkarnation von Jean D'Arc stehen. Eine sachlich Diskussion führen wohl nur noch die verbliebenen 8% Nachwuchsjournalisten mit den verbliebenen 3% der Wissenschaftlern.

    5. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren

      @Andreas P. So ungefähr .....

    6. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      @Andreas P. Bist du wirklich der Meinung, dass das ein vorbildliches Statement ist? Klingt für mich eher nach Vermeidungstaktik um den Präsident und seine Wähler*innen nicht zu verprellen. Ich halte mich in der Hinsicht lieber an die tausenden Wissenschaftler, die sich tatsächlich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen. Wir haben hier auf piqd auch einen klaren Standpunkt dazu, ich hoffe den nicht wiederholen zu müssen. Heißt aber nicht, dass es nicht Nuancen in der Berichterstattung und Kommunikation gibt, die nicht kritisiert werden dürfen. Konstruktive Kritik immer gern, noch lieber untermauert von Argumenten.

    7. Andreas P.
      Andreas P. · vor 4 Jahren

      @Maximilian Rosch Hältst Du Dich selbst für kompetent einen eigenen Standpunkt zu haben?

    8. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor 4 Jahren

      @Andreas P. Klar, sonst hätte ich das oben nicht so geschrieben.

    9. Andreas P.
      Andreas P. · vor 4 Jahren

      @Maximilian Rosch Tut mir leid für dich.

    10. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      @Andreas P. Diese Diskussion berührt ein grundsätzliches und nicht so leicht aus der Welt zu schaffendes Problem: Da wir selbst nur auf einem kleinen Gebiet Experten sein können, müssen wir überall sonst anderen Menschen glauben. Wenn es unter diesen anderen Menschen Widersprüche gibt - und die gibt es immer, es gibt ja sogar Leute, die den Standpunkt vehement vertreten, die Erde sei eine Scheibe - entsteht die Frage: Wem glaube ich und wem nicht? Oder etwas wissenschaftlicher: Welcher Aussage messe ich eine größere Wahrscheinlichkeit zu?
      Die daran anschließende Frage: Was folgt daraus für mein Handeln? muss getrennt davon betrachtet werden, denn ich möchte vielleicht Maßnahmen gegen eine unwahrscheinliche Variante treffen, wenn das damit verbundene Risiko für mich nicht tragbar ist.
      Also zurück zur ersten Frage.
      Für mich gibt es da drei Haupkriterien:
      1. Ist eine Aussage - oder ein System von Aussagen - kongruent zu meinem vorhandenen, als vertrauenswürdig empfundenen Weltwissen?
      2. Kann ich die Leute, die sie treffen als Experten auf diesem Gebiet ansehen?
      3. Kann ich darauf vertrauen, dass sie nicht lügen?
      Was Nr. 1 angeht, kann ich nur sagen, dass das System von Aussagen, das unter der Überschrift "Klimawissenschaft" subsummiert ist, weitestgehend kongruent zu meinem vorhandenen Weltwissen (das zu einem Teil aus meinem Physikstudium stammt) ist. Umgekehrt ergeben sich bei der Annahme, dass die Klimaerwärmung von anderen Ursachen als den menschlichen Treibhausgasen stammt, unlösbare Widersprüche, b.z.w. blanke Erklärungslosigkeit - es gibt einfach keine tragfähige Konkurrenztheorie. Dies sieht natürlich für Menschen ohne diesen Hintergrund etwas anders aus.
      Zu Nr. 2: Ja, Leute wie Rahmstorf, Mann, Latif, Levermann und wie sie alle heißen arbeiten schon Jahrzehnte auf dem Gebiet.
      Zu Nr. 3: Eine kollektive Lüge in einem nicht-totalitären System ist äußerst unwahrscheinlich. Natürlich gibt es sowas wie "Groupthink", d.h. unbewusster Ausschluss von Möglichkeiten und Verschiebung von Wichtigkeiten. Davor sind auch wir, die wir hier diskutieren, nicht gefeit. Es gibt mMn für Wissenschaftler kaum etwas reizvolleres, als einem Kollegen einen Fehler nachzuweisen.

    11. Andreas P.
      Andreas P. · vor 4 Jahren

      @Dominik Lenné @ Dominique
      Das ist aus meiner Sicht ein abgewogenes Statement. Jeder kann zu einer Hypothese eine eigene Einschätzung haben. Ich habe eine andere als Du und tue mir insbesondere schwer Mann und Rahmstorf, beide triggern meinen bullshit Sensor ganz heftig.
      Leider erkennen die meisten nicht das es eine Hypothese ist oder wissen nicht was eine Hypothese ist. Vor dem Hintergrund Deines Denkens solltest Du in der Lage sein, die Aussagen von Amy Coney Barrett, wohl nicht verurteilen, wie dies vielfach getan wurde. Sie hat nichts gesagt, was sie als Richterin disqualifizieren würde, ich würde sogar sagen, sie hat genau so geantwortet, wie man sich es von einem Richter nur wünschen kann. Wäre sie von Republikanern aus Texas gefragt worden mit dem Wunsch nach einer gegenteiligen Antwort, hätte sie wohl ähnlich reagiert. Das war sehr souverän.

      @maximilian
      Mich nervt die ständige Vergewaltigung von Wissenschaft wie sie Judith Curry kürzlich sehr treffen beschrieben hat (https://judithcurry.co...):

      „ In the context of the climate change, ‘I believe in science’ uses the overall reputation of science to give authority to the climate change ‘consensus’, shielding it from questioning and skepticism. ‘I believe in science’ is a signifier of social group identity that supports massive government legislation to limit or ban fossil fuels. ‘Belief in science’ makes it appear that disagreement on this solution is equivalent to a rejection of the scientific method and worldview. When exposed to science that challenges their political biases, these same ‘believers’ are quick to claim ‘pseudo-science,’ without considering (or even understanding) the actual evidence or arguments.

      On the other side of the climate debate, calls for ‘sound science’ are made that weaponize uncertainty and rigor to make it more difficult to use science in regulatory decision making. Individuals promoting ‘sound science’ work to amplify uncertainty, create doubt and undermine scientific discoveries that threaten their interests. The ‘sound science’ tactic exploits a fundamental feature of the scientific process: science does not produce absolute certainty but is provisional and subject to change in the face of new evidence.“

    12. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      @Dominik Lenné Die dritte Frage ist falsch gestellt. Sie müßte heißen, kann ich darauf vertrauen, dass sie sich nicht irren bzw. in ihren Beurteilungen verirren.. Auch Kollektive irren übrigens. Und wir müssen und sollten auch anderen Menschen oder Experten nicht glauben - das gehört m.E. in die Religion. Wenn, dann geht es um mehr oder weniger Vertrauen und um Skepsis. Ich würde Rahmstorf & Co. keine Lüge vorwerfen. Aber er ist Aktivist seiner Forschung geworden, was nie gut für den Erkenntnisprozess war. Die Dramatik seiner Schlußfolgerungen wird m.W. auch nicht von allen Klimaforschern geteilt. Und wenn ich mich recht erinnere, ist Latif der Meinung, dass der Klimawandel zum Teil vom Menschen gemacht ist, nicht komplett. Die genaue Klimasensivität von CO2 kennen wir immer noch nicht genau. Die Modelle liefern unterschiedliche Ergebnisse. Wir handeln also hier nicht mit 100%-Gewißheiten, sondern wie Andreas sagt, mit Hypothesen. Die haben zumindest mittelfristig in Bezug auf eine Erwärmung eine hohe Wahrscheinlichkeit. Ja, es wird wärmer, der Mensch hat einen großen Anteil. Aber der Glaube, das mit Wind und Sonne, viel Verzicht und einer kommenden ganz anderen Gesellschaft Deutschland schon die Lösung gefunden hat - das ist unwahrscheinlich.

      Das Dilemma ist, wir müssen jetzt wahnsinnig folgenschwere Entscheidungen treffen. Und da möchte ich nicht einfach glauben. Und ich denke, es ist auch nicht gut solche Entscheidungen unter der ständigen Drohung mit der Apokalypse zu tun und dann sozialen und wirtschaftlichen Selbstmord aus Angst vor dem Tod zu begehen. Wer Atomkraft vor Kohlekraftwerken abschaltet und gleichzeitig ständig vom nahenden Klimatod spricht, dem kann ich nicht gut vertrauen. Da schrillen alle meine Alarmsensoren.

      Klar ist, wir müssen reagieren. Nur sollten wir nicht glauben, wir wüßten genau wie es geht und kennen schon den detaillierten Weg, den wir jetzt ganz schnell hinter uns bringen müssen. Egal ob es Einwände oder andere Vorschläge gibt, egal was andere tun.

    13. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren

      @Dominik Lenné Zur Frage des Irrens und Verirrens in der Wissenschaft - Golo Mann hat einmal über Marx und Engels gesagt:

      "Das Manifest ist eine Schrift von unerhörter Überzeugungskraft, einfach und wie aus einem Guss, trotz all der komplizierten Gedankenstücke, die darin verarbeitet wurden. Die ersten, die es überwältigte, so dass sie nie wieder etwas anderes denken konnten, waren seine Verfasser.“

      Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts; Seite 183

    14. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren

      @Dominik Lenné Sowas wünscht man sich doch viel öfter:

      "Zum Schluss erlauben Sie mir bitte noch einen Appell, sehr geehrter Herr Rahmstorf.

      Der Klimawandel ist von höchster gesellschaftlicher Relevanz, da braucht es dringend Kritik am öffentlichen Diskurs. Wenn wir die Unsicherheiten zum Klimawandel nicht mit einbeziehen in die Debatte, wird es große Probleme geben, davon bin ich überzeugt.

      Das Unwissen über den Klimawandel ist riesig, die Risiken ebenso. Ich würde gerne das Wissen realistisch darstellen, sonst gehen die Vorbereitungen auf die Folgen der Erwärmung fehl, schätze ich."

      http://axelbojanowski....

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