Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Medien und Gesellschaft

Der Bin-Laden-Test für Antiimperialisten

Jannis Brühl
Redakteur
Zum Kurator'innen-Profil
Jannis BrühlDonnerstag, 30.11.2023

Die Diskussion um die Tiktok-Videos, in denen Bin Ladens Rechtfertigungen für seinen Hass auf die USA gefeiert wurden, war überhitzt. Es gab nur ein paar Videos, und die mediale Panik machte den Fall größer, als er war. Das dahinterliegende Problem aber bleibt:

Einige westliche "Antiimperialisten" rechtfertigen den Dschihad. Für sie ist auch die Gewalt der Hamas ein "antikolonialer" Kampf.

Dazu habe ich einen passenden Text in einem alten Essayband des großen Journalisten und Polemikers Christopher Hitchens gefunden (online steht es noch bei The Nation). Er heißt: Blaming Bin Laden first. Einen Monat nach dem 11. September schrieb er an jene seiner ehemaligen linken Genossen, die die US-Außenpolitik und die israelische Politik zu nachvollziehbaren Gründen für den Angriff auf New York und Washington erklärten.

Der Artikel beginnt mit einer Art Test, der aus drei Sätzen besteht.

  • An Arab child born in Nablus should have no fewer rights in his or her homeland than a Jewish child born in Flatbush (das ist in New York).
  • The United States of America has been the patron of predatory regimes on five continents.
  • The United States of America exports violence by means of arms sales and evil clients.

Als kritischer Geist könne er diese Sätze eindeutig unterschreiben. Wer sich dabei aber auf Bin Laden berufe (“As Osama bin Laden and his devout followers have recently reminded us…”), disqualifiziere sich moralisch. Denn die Dschihadisten meinten damit eben etwas anderes als nur Kritik an der Politik von USA und Israel.

Glance again at the trite statements I made at the beginning of this column. Could Osama bin Laden actually utter any of them? Certainly not. He doesn’t only oppose the entire Jewish presence in Palestine; he opposes the Jewish presence in America. He is the spoiled-brat son of one of our preferred despotisms and the proud beneficiary of the export of violence. Why, then, do so many fools consider him as the interpreter of their “concerns,” let alone seek to appoint their ignorant selves as the medium for his?

Hitchens verweist auch auf die chilenischen Demokraten, die Opfer des US-unterstützten Putsches von Pinochet wurden: Jeder von ihnen, schreibt Hitchens, wäre buchstäblich lieber gestorben als in New York ein Massaker wie den 11. September anzurichten (oder analog: das Massaker der Hamas in Israel, das durch keine israelische Aktion zu rechtfertigen ist). Das ist der Unterschied zwischen aufgeklärter Kritik und Bösartigkeit.

Hitchens schrieb 2001 auch für jene, die das heute vergessen haben.


Der Bin-Laden-Test für Antiimperialisten

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Medien und Gesellschaft als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.