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Medien und Gesellschaft

Der Guardian zeigt, wie die Zukunft des digitalen, leserfinanzierten Journalismus aussehen kann

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzDonnerstag, 02.05.2019

Bis zum 1. Mai enthielt der Wikipedia-Eintrag des Guardian einen ernüchternden Satz: "The Guardian has been consistently loss-making". Die strenge Wikipedia-Community verlangte dafür nicht mal eine Quellenangabe – die Verluste des Guardian waren schließlich allgemein bekannt.

Jetzt steht dort: "The Guardian was consistently loss-making until 2019." Eine Fußnote verlinkt auf den Artikel des NiemanLab, den ich piqe.

Zum ersten Mal in seiner jüngeren Geschichte macht der Guardian Gewinn, die genauen Zahlen lassen sich hier nachlesen. Das ist eine Erfolgsmeldung, die noch vor wenigen Jahren undenkbar zu sein schien. Zurecht schreibt Chefredakteurin Katharine Viner: "Ohne euch hätten wir das niemals erreichen können."

Denn der Guardian wird nicht nur von einer Stiftung getragen, sondern auch von seinen Leser*innen. Mehr als eine Million Menschen haben die Zeitung in den vergangenen drei Jahren finanziell unterstützt – mit freiwilligen Abos oder Einmalspenden.

Neben der Financial Times ist der Guardian die einzige große Zeitung, die mehr als die Hälfte der Umsätze im Digitalgeschäft erwirtschaftet (die New York Times liegt bei 40 Prozent). Sowohl Werbeumsatz als auch die Einnahmen durch Abos steigen, wobei Leser*innen den Großteil beitragen. Print-Werbung macht gerade einmal acht Prozent des Umsatzes aus.

Joshua Benton erklärt, wie der Guardian das geschafft hat und was andere Verlage davon lernen können.

  • Medien müssen eine Identität haben und für bestimmte Inhalte oder einen speziellen Blick auf die Welt stehen – für reine Nachrichtenvermittlung zahlt niemand mehr.
  • Menschen wollen nicht nur Texte lesen, sondern sich zugehörig fühlen. Eine Spende verbindet sie enger mit Redakteuren und anderen Abonnent*innen. Verlage sollten dieses Gemeinschaftsgefühl fördern.
  • Der Guardian fragt oft und offensiv nach Geld – mit Popups, Newslettern und Bannern. Das lohnt sich: Viele Menschen sind sich immer noch nicht bewusst, dass Medien in einer (finanziellen) Krise stecken.
Der Guardian zeigt, wie die Zukunft des digitalen, leserfinanzierten Journalismus aussehen kann

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Kommentare 5
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor mehr als 5 Jahre

    Auch das Handelsblatt ist schon weit gekommen: "Die harte Auflage besteht inzwischen zu mehr als der Hälfte aus Digital-Abos." https://meedia.de/2019...

    1. Simon Hurtz
      Simon Hurtz · vor mehr als 5 Jahre

      Guter Hinweis, danke! Wobei dann doch nochmal ein großer Unterschied zwischen der reinen Zahl der Abos und dem Umsatz besteht. Da dürfte bei deutschen Zeitungen immer noch Print dominieren. Die Anzeigenerlöse schrumpfen zwar, sind aber nach wie vor verdammt wichtig. Außer Springer ist kein Verlag auf den Zeitpunkt vorbereitet, an dem die gedruckte Zeitung zum Verlustgeschäft wird.

    2. Dirk Janssen
      Dirk Janssen · vor mehr als 5 Jahre

      @Simon Hurtz Naja, die Taz hat immerhin schon beschlossen, die gedruckte Ausgabe bald einzustellen.

  2. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor mehr als 5 Jahre

    Der Guardian ist auch die einzige Tageszeitung mit ernstzunehmender und konsistenter Umwelt- und Klimaberichterstattung.

    1. Simon Hurtz
      Simon Hurtz · vor mehr als 5 Jahre

      Ha, danke! Ich wollte das eigentlich noch im Piq unterbringen, aber wegen der Zeichenbeschränkung habe ich es wieder rausgeworfen (ist in der ersten Handlungsempfehlung jetzt zumindest angedeutet). Umso besser, dass du diesen Aspekt nochmal explizit erwähnst.

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