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Kraftwerk, Kraftwerk, immer wieder Kraftwerk ...
Journalist, Sammler
Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Es mag ein bisschen seltsam wirken, dass ich hier auf ein Interview hinweise, das ein Deutscher auf Englisch mit dem britischen Guardian geführt hat. Aber dieser Deutsche ist erstens einer, der so gut wie gar keine Interviews gibt, nämlich Ralf Hütter, Mitbegründer und einziges verbliebenes Urmitglied von Kraftwerk. Und zweitens haben die popkundigen Briten schon sehr viel früher als die Deutschen erkannt, wie wichtig diese Band wirklich war und ist. Dass Kraftwerk den Techno erfunden haben, ist zwar ein hartnäckiges Gerücht, stimmt aber so nicht — Wolfgang Voigt hat das in der gedruckten Ausgabe vom Musikexpress gerade noch einmal richtig gestellt. Dass Kraftwerk die elektronische Musik und mit ihr die Popmusik fundamental verändert, neue Maßstäbe in Sachen Ästhetik gesetzt haben und auch in Sachen „geheimnisvolle Künstler" vorbildlich waren, ist aber richtig. Tim Jonze jedenfalls sprach mit Ralf Hütter nach einem Kraftwerk-Konzert in Brighton und trifft meiner Ansicht nach den genau richtigen Ton. Vielleicht ist es gar kein Nachteil, dass Hütter hier auf Englisch antwortete.
Quelle: Tim Jonze Bild: Peter Boettcher/N... EN theguardian.com
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