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Kurator'in für: Fundstücke Pop und Kultur
Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Im Folgenden geht es hauptsächlich um Männer, weiße Männer. Trotzdem ist die Geschichte der New Romantics so emanzipatorisch und befreiend wie nur wenige andere Pop-Episoden, aber von vorn. Unlängst erschien beim britischen Verlag Faber & Faber "Sweet Dreams: The Story of the New Romantics" von Dylan Jones, Autor von Büchern über Jim Morrison, David Bowie und vielen andere. In "Sweet Dreams" schreibt Jones, wie wichtig die so häufig als weichgespült und oberflächlich belächelte Ära der New Romantics war – gemeint sind Synthiepop-Bands wie Duran Duran, Spandau Ballet, The Human League und Visage, die schon in den späten Siebzigern mit dem Musikmachen begannen; aber auch erfolgreiche Nachfolger wie zum Beispiel Culture Club oder Eurythmics.
Ein Artikel – nach einem Hit von Spandau Ballet betitelt – des zu Warner gehörenden Magazins thisisdig.com liefert anlässlich der Veröffentlichung von "Sweet Dreams" Rezension und historischen Abriss in einem. Autor Luke Edwards stellt beispielsweise klar, dass die stark geschminkten und fantasievoll gekleideten New Romantics (nach ihrem Londoner Lieblingsclub auch "Blitz Kids" genannt) keineswegs eine Reaktion auf Punk waren – sondern vielmehr schon während der frühen Punktage eigene Ausdrucksformen fanden. Am Anfang standen – natürlich – David Bowie und Roxy Music als stilistische und musikalische Vorbilder, für Siouxsie Sioux ebenso wie für Simon LeBon. New Romantic bot nicht nur die kreative Spielwiese fürs Partyvolk, sondern auch Raum für Schwule: nicht unwichtig im Hooligan-dominierten England der Endsiebziger. Dass diese Epoche nicht nur durch Hits wie "Fade to Grey" und "Hungry Like the Wolf" so stark im kollektiven Gedächtnis nachwirkt und die Achtziger Jahre geradezu definiert, ist natürlich auch dem damals schwer angesagten Musikvideo zu verdanken:
As a new decade dawned and the 80s began, the New Romantics would stand to benefit hugely as the music industry took a revolutionary step towards embracing the medium of television with the launch of MTV. Not content with merely listening to our favourite musicians, pop stars were now expected to make music videos, too. It was this newfound promise of uncharted territory that would catapult the most popular New Romantic artists, such as Spandau Ballet and Duran Duran, to even greater heights, largely owing to their boyish good looks and distinctive fashion styles. “A lot of the memories that we have of that period are visual because of the way they looked,” Jones says.
To Cut A Long Story Short: Buch und Artikel sorgen für die längst fällige Rehabilitierung einer Ära, die mehr zu bieten hatte als Chart-Hits, Fönfrisuren und Lidstrich bei Jungs. Aber natürlich auch das :)
Quelle: Luke Edwards Bild: (c) Fraser Gray EN www.thisisdig.com
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