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Edmund Epple ist selbst über die Tatsache schockiert, daß er nun bereits seit über 33 Jahren einen Platten-und Buchladen in Landsberg am Lech hat. Aber ganz nach dem Motto "Ein guter Betrieb funktioniert sogar, wenn der Chef anwesend ist" freut er sich, wenn ihm seine Mitarbeiter hin und wieder frei geben. Dann schreibt er gerne über Musik, Kultur und was ihm sonst so in den Sinn kommt, zb in seinem eigenen Blog und Newsletter. Im Stadttheater Landsberg kennt man ihn auch als Planer der Musikserie.
Ausgangsidee des Romans war der von Mark Fisher thematisierte Begriff der Hauntologie. Fisher beschreibt in seiner Essaysammlung "Gespenster meines Lebens" einen Zustand, "in dem das Leben weitergeht, aber die Zeit irgendwie zum Stillstand gekommen ist".
Was ist eigentlich aufgenommene Gegenwart? Bleibt sie damit am Leben? Oder verschwindet alles Gesagte, jeder Ton für immer? Bleiben Reste bestehen? Geht vielleicht sogar nie irgendetwas verloren? Was machen diese "Geister" der Vergangenheit mit uns? ... auf einmal befinden wir uns bei "White Tears" in einer sehr ungemütlichen Gegenwart und man denkt unweigerlich an Charlottesville und das heutige Amerika. "Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen", lautet ein berühmtes Zitat von William Faulkner. Die Geschichte, die Kunzru erzählt, erzählt also nicht nur vom Blues und von "Race-Music" der 20er und 30er Jahre, sondern von Sklaverei, Rassismus und Machtverhältnissen in den USA, die bis heute wirken. Ein schlaues, ein spannendes, ein grandioses Buch!
Quelle: Marcus Müntefering spiegel.de
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