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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Fundstücke
In Hohenlimburg geboren und in Berlin lebend. Recherchen in knapp vierzig Ländern für Feature-Redaktionen des Deutschlandfunks, verschiedener ARD-Sender sowie u.a. auch DIE ZEIT und FAS, einige Auszeichnungen, Bücher zu den Themen MENSCHENWERTBERECHNUNG, DEMENZ und HEIMAT, zuletzt vorwiegend Theaterstücke mit Uraufführungen an den Staatstheatern Karlsruhe, Nürnberg und Weimar.
Im Netz ringen Inhalte um Aufmerksamkeit, diese Aufmerksamkeit drückt sich in Klickzahlen aus, hohe Klickzahlen ziehen hohe Werbebudgets und somit hohe Profite an.
Tobias Rose-Stockwell beschreibt, wie dieses Geschäftsprinzip längst auch schon den Nachrichtenmarkt dominiert und so unseren Blick auf die Welt verändert. In seiner sehr gut lesbaren Analyse konzentriert er sich exemplarisch auf den größten Teil des größten Players in den sozialen Medien: Den Newsfeed von Facebook. Einer „personalisierten Zeitung, die monatlich zwei Milliarden Menschen lesen.“ Allerdings steckt hinter dieser „Zeitung“ kein wie auch immer gestrickter Chefredakteur, sondern ein undurchschaubarer, sich permanent optimierender Algorithmus. Die Aufgabe dieses Codes (und der Codes vergleichbarer Anbieter) ist nicht eine tatsächliche Fakten- oder Relevanzprüfung, sondern eben die immer ausgeklügeltere Schaffung von Aufmerksamkeit. Die entscheidende Rolle spielen dabei emotionale Dramatisierungen. Rose-Stockwell verweist dabei auf eine Studie, in der 100 Millionen Schlagzeilen erfasst wurden, wobei sich „hat mich schockiert“ (*Entschuldigung!) als eine der erfolgreichsten Wortkombinationen erwies.
Abgesehen von einem durchaus bedrohlichen Phänomen wie Donald Trump (Rose-Stockwell geht ausführlich darauf ein, wie der Präsident der USA von diesen Mechanismen profitiert) verändert diese „Nachrichtenoptimierung“ vor allem die Wahrnehmung der Realität, etwa wenn es um eine realistische Einschätzung von Kriminalität oder Terrorismus und somit um unsere Angst in dieser Welt geht.
„Das Wissen darum, wie man das menschliche Gehirn zuverlässig für Aufmerksamkeit missbraucht, ist einer der bedeutendsten neuen Trends des 21. Jahrhunderts.“
Der Artikel kann in der deutschen Übersetzung bei den unten verlinkten Krautreportern gelesen werden, deren Angebot kostenpflichtig ist, wobei Interessenten sich für einen Gratis-Testmonat entscheiden können. Die englische Originalfassung steht hier kostenfrei zur Verfügung.
Quelle: von Tobias Rose-Stockwell, Designethiker krautreporter.de
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Das halte ich auch für eine ebenso zentrale wie zutreffende Feststellung:
"Das Wissen darum, wie man das menschliche Gehirn zuverlässig für Aufmerksamkeit missbraucht, ist einer der bedeutendsten neuen Trends des 21. Jahrhunderts.“