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Ich beschäftige mich seit vielen Jahren journalistisch mit dem Spannungsfeld Medien, Technik und Gesellschaft. Ich habe Krautreporter gegründet, war vorher unter anderem Chefredakteur der deutschen Wired und habe das Digital-Ressort bei Focus Online aufgebaut und geleitet. Ich bin außerdem Gründer und Herausgeber des Journalismus-Thinktanks vocer. Ich mag Gedrucktes und lese trotzdem fast alles digital.
Vor einiger Zeit folgte ich dem Rat aus einem Podcast und veränderte das Farbschema meines Smartphones in eine rein schwarz-weiße Darstellung. Die Idee dahinter: Die vielen im Design verankerten Trigger ausschalten, die einen an den Bildschirm fesseln. Tatsächlich fühlte sich das alles sehr seltsam an. Die Funktionalität war natürlich noch da, reicht ja, könnte man denken, und ich hatte das Ding in der Folge wirklich weniger in der Hand. Ich fand das gut. Allerdings stellte ich den Modus nach einem halben Tag dann doch wieder kurz um, als ich ein Bild ansehen wollte – und merkte, dass das irgendwie alles absurd ist. Seitdem triggert mich mein auf User-Experience optimiertes Farbdisplay wieder wie es sich gehört. Und ich mache mir Gedanken darüber, wie das nun geht mit der digitalen Souveränität, wenn ich mich schon mit solchen Maßnahmen austricksen muss.
Einer ähnlichen Frage ist Friedemann Karig in einem Essay bei jetzt.de nachgegangen. Er macht sich Gedanken über den Sog der Social Media, deren Streams ja darauf angelegt sind, dass wir sie mit der Darstellung unseres Lebens füttern. Und er glaubt (oder hofft), dass wir eine Rückwärtsbewegung erleben werden. Dass wir künftig öfters mal nicht diesen tollen Moment in unsere Netzwerke teilen, sondern ihn einfach nur für uns erleben und als (nicht digitale) Erinnerung behalten werden:
Wenn meine Freunde mir glauben (müssen), dass der Strand oder das DJ-Set perfekt war, obwohl ich keine ansonsten omnipräsenten Beweise davon vorlegen kann. Wenn ich das gar nicht will, weil ich eben der Magie dieser Nacht vertraue und meinem gesprochenen Wort, das statt inszenierter gefilterter Filmchen davon erzählt – dann erst schwingen die Zuhörer mit.
Natürlich klingt das irgendwie auch rückwärts gewandt, fast schon romantisierend. Aber Karig trifft mit diesem Punkt einen wichtigen Nerv. Und er ist ja nicht alleine mit der Idee, dass wir unseren Umgang mit diesen digitalen Mechanismen überprüfen sollten.
Quelle: Friedemann Karig Bild: jetzt.de jetzt.de
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Der Friedemann Karig könnte ja glatt eine Zweit-Karriere als Philosoph starten... Aber im Ernst: Da ist viel Wahres dran. Mehr digital detox täte wahrscheinlich den meisten gut, speziell, wenn es um die Verwendung des Smartphones geht. Meine Zweifel habe ich an dem Satz "No Smartphone wird das neue Statussymbol, der Luxus der Askese." Ganz ohne Smartphone werden die wenigsten von uns leben wollen bzw. können. Aber es gibt ja auch noch einige Zwischenstufen, zum Beispiel die, eben nicht alles ständig zu teilen, sondern mal bewusst für sich zu behalten.
Die Lösung wird am Ende wahrscheinlich wirklich einfach ein anderer Umgang sein. Ich selbst gehe viel auf kleine Konzerte, bei denen ich meine in letzter Zeit wahrzunehmen, dass die Handyfilmerquote gesunken ist, so dass das jetzt tatsächlich nicht mehr stört. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass jetzt viele eher mal eben schnell ein sehr kurzes Video aufnehmen, um das später eventuell für sich selbst oder auf irgendwelchen sozialen Kanälen zu verwenden. Die Besucher, die die Hälfte des Konzerts aufzeichnen scheinen auf jeden Fall erstmal wieder verschwunden zu sein.
geiler piq, geiler Text!