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BSc Komplementärmedizin MSc Gesundheitsförderung. Seit 1990 freie Journalistin Schwerpunkt Gesundheit/Komplementärmedizin. Arbeite fest in der Patientenaufklärung für Natur und Medizin e.V.. und die Uniambulanz Witten/Herdecke.
Wäre ja schon schön, mit dem Alter auch gleich weise zu werden. Wenigsten ein bisschen. Doch die schlechte Nachricht ist: von alleine, einfach mit dem Älterwerden an sich, passiert da gar nichts. Dumm gelaufen. Zu früh gefreut.
Wenn nicht mit dem Altern, wie denn dann? Was aber braucht’s, um tatsächlich weise zu werden? Genau damit haben sich Prof. Ursula Staudinger, Leiterin des Columbia Aging Center der Columbia University und international führende Alternswissenschaftlerin, und ihr Team beschäftigt. Sie haben überlegt, wie man Weisheit definieren könnte (hat viel mit einem unabhängigen Urteil zu tun) und fünf „Weisheitskriterien“ entwickelt. Dazu gehört erstens Einsicht in schwierigen Lebensfragen, sich also mit komplexen Situationen oder Fragen auseinanderzusetzen und neue Erfahrungen zu machen (was ja im Alter nicht unbedingt zunimmt...). Zweitens Nachdenken über die Strategie, wie man mit Problemen umgeht, wie man Urteile fällt oder Entscheidungen trifft. Schließlich die Fähigkeit, sich Situationen oder Fragestellungen a) aus unterschiedlichen Perspektiven anzuschauen und b) dabei auch noch unterschiedliche Rollen zu berücksichtigen – im Fachjargon als Werterelativismus und Kontextdualismus beschrieben. Das fünfte Kriterium läuft in gewisser Weise auf „Ich weiß, dass ich nicht weiß“ (Apologie des Sokrates verkürzt, original: „...dass ich, was ich nicht weiß, auch nicht glaube zu wissen“). Gemeint damit ist: die Erkenntnis der eigenen Wissensgrenzen. Die Entlarvung von Scheinwissen bei sich und Anderen. Und mit den vielen Ungewissheiten des Lebens darüber hinaus auch umgehen zu können.
So komplex das Thema ist, so glasklar ist auch: In der Komfortzone ist Weisheit nicht zu finden. Der Weg dahin ist eher anstrengend - das meint auch Frau Prof. Staudinger in ihrem Interview aus dem ZEITCampus. Lesenswert ist das, um mal über richtige Entscheidungen nachzudenken. Und weil Ursula Staudinger einfach spannende Sachen macht und sagt und schreibt.
Quelle: Fritz Haberkuß ursulastaudinger.com
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