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Kurator'in für: Fundstücke Pop und Kultur
Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.
Es ist schmerzhaft, wenn ein:e bewunderte:r Lieblingskünstler:in wegen zweifelhafter Aussagen oder gar Übergriffen auf Mitarbeitende in die Schlagzeilen gerät (wie z. B. unlängst Lizzo). Nun steht Roisin Murphy in der Kritik, und das auch noch ausgerechnet wenige Tage vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums "Hit Parade", das sie mit DJ Koze aufgenommen hat. Was ist passiert? Auf ihrem Facebook-Account äußerte sich die irische Dance-Ikone zu Pubertätshemmern (Hormonblockern), die Trans*-Jugendlichen verschrieben werden können, um biologische/körperliche Veränderungen in der Pubertät aufzuschieben oder einzudämmen. Murphy bezeichnete Trans*-Jugendliche als "little mixed up kids", die "beschützt" werden müssten; und verwehrte sich darüber hinaus gegen die Verwendung des Begriffs "TERF" (englische Abkürzung für Trans-Exclusionary Radical Feminism, auf Deutsch „Trans-ausschließender Radikalfeminismus“), der ihrer Ansicht nach Frauen diskreditieren würde. Als der – zu erwartende – Shitstorm auf sie einprasselte, relativierte Murphy auf X (einstmals Twitter) ihre Äußerungen und bat ihre Community um Entschuldigung. Denn Murphys Fangemeinde besteht zu großen Teilen aus queeren Clubber:innen, die ihrer bisher untadeligen Königin nun mindestens kritisch bis wütend gegenüberstehen.
Schwierige Sache, ganz generell. Natürlich soll jede:r öffentlich über alles reden können (und auch gefragt werden dürfen, das nur nebenbei) – andererseits will man manches vielleicht doch nicht so genau wissen. Die Aufregung über Äußerungen von Prominenten verrät viel über eigene Erwartungshaltungen, wobei natürlich klar sein muss, dass Übergriffe jedweder Art indiskutabel sind.
Persönlich wünsche ich mir insgeheim, dass Roisin Murphy besser geschwiegen hätte (warum musste sie zu Pubertätsblockern einen Kommentar abgeben?), auch wenn sie gewiss Recht damit hat, dass Pharmaunternehmen von den Identitätskrisen Jugendlicher profitieren. Aber das Thema Trans*-Identität ist zu komplex, um nebenbei in Social-Media-Postings abgehandelt zu werden. Auf Murphys Album bin ich dennoch gespannt, auch wenn die Vorfreude derzeit eine deutliche Delle aufweist.
Quelle: Michael Lawson Bild: (c) Resident Advisor EN ra.co
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Gerne hätte ich diesem Piq entnommen, woran sich der „Shitstorm“ entfacht hat. Das geht leider nicht klar hervor. Es fehlt Kontext: Was meint RM mit „beschützt werden“ müssen? Dass man sie vor der Pharmaindustrie schützen muss? Oder gegen Interventionen von außen? Und sich gegen TERF zu positionieren, ist legitim.
Keine Delle bei mir.
Aber du hast natürlich recht, wenn du sagst, dass es ungeschickt ist, in posts in so ein Thema einzusteigen. Die Entgegnung gehört ja dann folgerichtig auch nicht auf social eigentlich allerdings...?
Ansonsten teile ich in beiden Fragen ihre Vorbehalte, hätte eher Sorge, was übermotivierte Eltern angeht, als wegen gieriger Pharmaindustrie und beziehe in Betracht, dass ich mich irre. Aber wir hören auf zu lernen, wenn niemand mehr seine Bedenken, Ängste usw. äußert.
Sich über Shitstorms (und deren Auslöser) aufzuregen ist sowas von 2010
Das Problem ist nicht Roisin Murphy, sondern der Shitstorm. Wollen wir wirklich, dass uns andere Menschen nur nach dem Mund reden?