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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Ich kann diesen Text von Jill Lepore nur jedem ans Herz legen. Er ist die Art von Journalismus, die man heute immer mehr vermisst, obwohl man sie so sehr braucht. Ausgehend von dem anhaltenden Patent-Streit zwischen den Puppen-Herstellern Barbie und Bratz zeichnet Lepore nicht nur ein aktuelles Gesellschaftsporträt, sondern erzählt auch die Geschichte von Sexismus und intellektuellem Eigentum. Es wird geschätzt, dass es mehr Barbie-Puppen als Amerikaner gibt. Insgesamt gingen seit den späten 1950er Jahren über eine Milliarde Barbies über den Ladentisch, es ist das meisterverkaufte Spielzeug der Welt. War die sexualisierte Puppe früher ein Spielzeug für ältere Kinder, ist sie heute ein Spielzeug für drei- und vierjährige Mädchen, die es nicht abwarten können, Teenager und so wie Barbie zu werden. Doch seit einigen Jahren gehen die Verkäufe der Puppe zurück. Grund ist die Konkurrenz der Bratz-Puppen, die ähnlich unwirkliche, hypersexualisierte Körpermaße haben, dafür aber ethnische Unterschiede berücksichtigen und in dieser Hinsicht eine Art Gegenmodell zum über-weißen Barbie-und-Ken-Imperium bilden. Aufgrund der ähnlichen Körpermaße verklagte der Barbie-Hersteller Mattel den Hersteller der Bratz-Puppen. Was nicht einer gewissen Ironie entbehrt, denn Barbie entstand als ziemlich genaue Kopie einer deutschen Puppe, und zwar der Lilli-Puppe, die heute kaum noch jemand kennt. Lepore erzählt in ihrem Text von in diesem Streit entscheidungstragenden Richtern, die wegen sexueller Übergriffe zurücktreten mussten, und von der Einstellung, die Benjamin Franklin gegenüber intellektuellem Eigentum hatte. Und sie stellt die Frage, ob die lange Geschichte der Patente im heutigen Neoliberalismus an ihr Ende gekommen ist, da Patente heute nicht mehr intellektuelles Eigentum, sondern nur noch große Unternehmen schützen.
Quelle: Jill Lepore Bild: Andres Serrano fo... EN newyorker.com
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Kurze Anmerkung zu Deiner Formulierung „die es nicht abwarten können, Teenager und so wie Barbie zu werden“. Ich nehme an, Du würdest auch nicht schreiben, dass Ego-Shooter automatisch Menschen zu Killern machen? Ich beispielsweise hatte so einige Barbies (und einen doofen Ken) mit denen ich leidenschaftlich gespielt habe. Genauso wie mit meiner beachtlichen Matchbox-Autos-Sammlung. Heute bin ich durchaus bewandert in feministischer Theorie und kritisiere das Auto als veraltetes Verkehrsmittel ;)
Was jetzt natürlich nicht heißt, dass man die Stereotype von Barbie, Sexualisierung von Bratz oder Gewaltverherrlichung von Ego-Shootern nicht kritisieren darf oder sollte.
Interessant, mir sind die Bratz-Puppen immer wie ins Gruselige gesteigerte Barbiepuppen vorgekommen. Barbie-Puppen haben ja unmögliche Körper-Proportionen, aber immerhin sind ihre Gesichter einigermaßen normal, während die Bratz-Gesichter nur aus Lippen und Augen bestehen. Noch interessanter finde ich aber, dass Barbie anscheinend eine Kopie eine deutschen Puppe namens Lillie ist, die überhaupt nicht für Kinder, sondern für Erwachsene gedacht war, als Gag auf Junggesellenparties - mehr dazu hier: historythings.com/doll-days...