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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Dieser Artikel aus der New York Times hat mich aufgerüttelt, weil er zeigt, welch weitreichende Wirkung Vorurteile haben, egal wie freiwillig oder unfreiwillig sie sind; dass sie buchstäblich töten können und wie leicht sie zu vermeiden sind. Der Arzt Elliott Haut vom Johns Hopkins Hospital in Baltimore stellte fest, dass es für Frauen sehr viel wahrscheinlicher war, in diesem Krankenhaus an Thrombosen, einer sehr häufigen Todesursache, zu sterben als für Männer. Warum? Weil es für Frauen 50% wahrscheinlicher war, dass ihnen nicht die richtigen Medikamente verschrieben wurde. Das passte - leider - ins Bild: die medizinische Forschung der vergangenen Jahre hat immer wieder deutlich gemacht, welch extreme Auswirkungen Vorurteile auf die Versorgung von Frauen und Menschen mit anderen Hautfarben haben - so ist die Behandlung für Frauen nach einem Herzanfall oft weniger intensiv als für Männer und selbst das Risiko keine lebensrettenden Maßnahmen zu erhalten ist für Frauen sehr viel größer als für Männer. Was den Artikel besonders schockierend macht - aber auch Anlass für Hoffnung gibt - ist, wie leicht diese Vorurteile auszuhebeln sind. Im Falle des Johns Hopkins Hospital hat eine einfache Checkliste ausgereicht, die von Elliott Haut entwickelt und als ausnahmslos verpflichtend implementiert wurde. Die Zahl der vermeidbaren Thrombose-Tode ist in Baltimore so auf null gesunken - bei Männern wie bei Frauen.
Quelle: Jessica Nordell EN nytimes.com
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