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Klima und Wandel

Afrikanische Aktivist*innen für mehr Klimaschutz

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerDonnerstag, 27.05.2021

Auch auf dem afrikanischen Kontinent gibt es Klima- und Umweltaktivist*innen, die sich extrem engagiert für eine lebenswerte Zukunft einsetzen.

Sie fordern gleiches wie die europäischen Klimaaktivist*innen, aber unter ganz anderen Voraussetzungen. Nur drei Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen gehen auf das Konto der Staaten Afrikas. Für die Menschen im globalen Süden sind die Folgen des Klimawandels aber schon heute ganz konkret – und teils lebensbedrohlich. Gleichzeitig bekommen die Stimmen dieser Betroffenen so gut wie kein Gehör, weder medial noch in den internationalen Verhandlungen.

Aus diesem Grund finde ich die Initiative des Tagesspiegels, ein Jahr lang die afrikanische Umwelt- und Klima-Bewegung zu porträtieren, sehr begrüßenswert.

Den Auftakt machen Fatou Jeng aus Gambia, Hindou Oumaru Ibrahim aus dem Tschad, Ineza Umuhoza Grace aus Ruanda und Vanessa Nakate aus Uganda. Es ist ein Einblick in eine Graswurzel-Bewegung, die das gleiche Ziel verfolgt, wie Thunberg, Neubauer & Co.: eine klimaneutrale Welt.

Doch ihre Methoden sind andere. Statt zu Schulstreiks aufzurufen, pflanzen sie Bäume, sammeln Müll, organisieren Aufklärungskampagnen – nicht selten unter schwierigen Bedingungen. Ihr Kampf ist einer ums Überleben, aber auch einer gegen alte Vorurteile, von althergebrachten Frauenbildern bis zum Klischee von Afrika als ewigem Krisenkontinent.

Etwa die 24-Jährige Fatou Jeng aus Gambia

„Wir sind eine Generation, die gerade die Erzählung über Afrika verändert.“ Sie sitzt in einer Studentenbude im englischen Sussex, per Videocall spricht sie mit dem Tagesspiegel. Jeng muss gleich weiter zum Seminar an der Uni. Bis September will sie ihren Master in Entwicklungsstudien abschließen und dann zurückgehen nach Banjul, die Hauptstadt von Gambia, wo sie geboren wurde.

Ihr Kampf ist einer gegen die Zeit. Wenn sie über ihre Heimat spricht, redet sie schnell und aufgeregt. Banjul befindet sich in akuter Gefahr. 30 000 Menschen leben dort, wo das dunkle Wasser des mächtigen Gambia-Flusses behäbig in den Atlantik strömt. „Die Stadt wird untergehen“, sagt Jeng. „Das wird nicht nur Menschenleben kosten, sondern auch unser kulturelles Erbe zerstören.“

Schon jetzt sterben immer wieder Menschen, wenn Flut und Starkregen die Straßen unter Wasser setzen. Bis 2050, Jeng wird dann Mitte 50 sein, werden voraussichtlich große Teile ihrer Stadt im Meer verschwinden. Das historische Zentrum mit den alten Kolonialbauten wird dann nur noch eine winzige Insel im Atlantik sein.

Die Regierung kann wenig dagegen tun, das kleine Gambia – ungefähr halb so groß wie Hessen – ist arm. Es fehlten der Politik aber nicht nur die Mittel, sondern teils auch der Ehrgeiz, gegen Vermüllung oder illegale Holzfäller vorzugehen, sagt Jeng. Ein kleiner Erfolg: Der Umweltminister unterstützt ihr Projekt „Clean Earth Gambia“.

5000 Kokospalmen hat ihre 2017 gegründete Organisation bisher rund um Banjul gepflanzt – kniehohe Setzlinge, die ausgewachsen haushoch werden, finanziert aus Spenden. Ihre Wurzeln sollen das Abrutschen der Küste verhindern. 3000 weitere Bäume sollen folgen. Sie protestiert nicht, sie legt Hand an. „Ich halte das für effektiver als Schulstreiks“, sagt Jeng. Bildung ist in dem Land, in dem die Hälfte weder lesen noch schreiben kann, ein Privileg. Für streikende Schülerinnen haben die wenigsten Verständnis.

Jengs Vater, ein Kleinbauer, sei anfangs befremdet gewesen von ihrem Aktivismus. „Die Leute erwarten von Mädchen, dass sie daheim bleiben und sich um den Haushalt kümmern“, sagt sie. Doch inzwischen, erzählt die junge Frau, sei die ganze Familie stolz auf ihr Engagement.

Afrikanische Aktivist*innen für mehr Klimaschutz

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Kommentare 11
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre

    Wieviele Millimeter wird das Wasser bis 2050 steigen und die Stadt untergehen lassen?

    1. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor mehr als 3 Jahre

      Die gefährdeten Gebiete des Stadtgebiet sind gemäß der verschiedenen Emissionsszenarien auf einer Karte im Text abgebildet.

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

      @Daniela Becker Aber nach dem wahrscheinlichsten Szenario wird bis 2050 nicht viel passieren. Und wirklich untergehen wird die Stadt auch nur im aller unwahrscheinlichsten Szenario. Das klarzustellen gehört eigentlich auch zum Artikel. Es sei denn es geht um Panik.
      Ich kenne ein wenig die Gegend dort unten in Senegal. Sturzregen sind zur Regenzeiten üblich und auch das Menschen ertrinken. Dort kann kaum einer schwimmen. Und der Fußabdruck wird größer werden. Vorbild ist unser Leben. Auch deswegen wollen viele hier her.

  2. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor mehr als 3 Jahre

    Bin immer für gute Berichte aus Afrika.

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre

      Ich glaube, man tut den Afrikanern nichts gutes, wenn man suggeriert, das Hauptproblem dort sei der Klimawandel. Es ist das drastische Bevölkerungswachstum und die Unterentwicklung. Damit werden sie in keiner der denkbaren Zukünfte „überleben“ können. In einer mit Erwärmung schon gar nicht. Ihr Beitrag zur Stabilisierung des Klimas wäre Geburtenkontrolle, Bildung, gute Institutionen, Frieden und Wirtschaftswachstum - natürlich möglichst Klimaneutral.

    2. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

      @Thomas Wahl Ich halte nichts davon, die Klimakrise nicht als das globale und riesengroße Problem anzuerkennen, das sie ist. Und dabei auch zu vergessen, wie massiv die Klimakrise von den Industriestaaten verursacht wurde und wird und wieviel mehr der globale Süden bereits jetzt unter dern Folgen leidet. Aber wenn Sie die Klimakrise schon runterspielen wollen, dann tauschen Sie in Ihrem Statement mal das Wort Afrikaner gegen das Wort Europäer oder Menschen aus, und spüren mal nach, was das mit Ihnen macht.

    3. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre

      @Daniela Becker Dass das Klimaproblem in den Indiustriestaaten entstanden ist, hilft den Afrkanern überhaupt nicht weiter. Es hilft auch nicht, das Klimaproblem in Afrika hochzuspielen und alles was dort an Schwierigkeiten auftritt dem Klima zuzuschreiben. Der globale Süden leidet vor allem unter seiner Unterentwicklung. Ansonsten würde ich hier zustimmen:

      https://blogs.faz.net/...
      „ Ja, die Energiewende ist unausweichlich. Aber viele andere vermeintliche ökologische Krisen sind aufgebauscht“ bzw. Probleme werden mit der Klimakrise vermischt um diese noch zu dramatisieren. Und da wird es für mich unglaubwürdig.

      Wenn wir hier unsere Kohlekraftwerke abschalten, passiert auf dem Afrikanischen Kontinent erst mal gar nichts. Und das Dillema bei der ganzen Sache ist, dass auch die Menschen dort Wachstum und Wohlstand wollen. Und damit der CO2-Ausstoß absehbar eher steigt. Also was empfehlen Sie konkret den Afrikanern? So weiter leben wie bisher, weiteres Bevölkerungswachstum auf niedrigem CO2-Verbrauchsniveau? Oder eine in jedem Fall energieintensive Modernisierung? Und woher soll die Energie für die 1,3 Mrd. Afrikaner kommen?

    4. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

      @Daniela Becker https://de.wikipedia.o...

      "In den Blickpunkt der Öffentlichkeit geriet der See in den letzten Jahrzehnten durch ein dramatisches Absinken des Wasserspiegels, wie die nebenstehenden Satellitenaufnahmen zeigen; seine Fläche schrumpfte seit 1963 um mehr als 90 %,[1] was auch als eine Folge der globalen Erwärmung gesehen wird. Allerdings sind diese alten Berichte zum Schrumpfungsprozess in jüngerer Zeit von Wissenschaftlern kritisch hinterfragt und teils widerlegt worden[2].

      Seit jeher hat der See veränderliche Uferlinien und Wasservolumen: Um 1450 trocknete zum Beispiel das südliche Seebecken des Sees aus, was auf einer Verlagerung seines Hauptzuflusses beruhte und zu einer Flutkatastrophe in den darauf folgenden Jahren führte. In der Kolonialzeit der Region berichteten Beamte, dass sie es von Jahr zu Jahr mit veränderlichen Uferlinien des Sees zu tun hätten. In einem Jahr konnten sie Gebiete des Seegrunds trockenen Fußes überqueren, im darauffolgenden Jahr mussten sie für dieselbe Strecke ein Boot benutzen. Das derzeitige Seevolumen wird im Allgemeinen mit 73 km³ angegeben.

      Der Tschadsee ist einer der weltweit größten endorhëischen Frischwasserkörper, der durch seine Randlage zur Wüste Erg Kanem ein einzigartiges und weltweit bedeutendes Ökosystem entstehen lässt. Er wird durch seine historisch belegbaren unterschiedlichen Wasserstände der letzten eintausend Jahre als der große, normale und kleine Tschadsee bezeichnet.

      Vom großen Tschadsee spricht man, wenn die freie Wasseroberfläche über 24.000 km² bedeckt (Pegel über 284,2 Meter über dem Meeresspiegel).
      Der normale Tschadsee bedeckt eine Fläche von 18.000 bis 22.000 km² (Pegel 279 bis 282 Meter über dem Meeresspiegel).
      Vom kleinen Tschadsee spricht man, wenn die freie Wasserfläche zwischen 2000 und 14.000 km² liegt (Pegel dann unter 278,5 Meter über dem Meeresspiegel).[3]
      Unter der Marke von 2000 km² weist der dann verbleibende Tschadsee die Charakteristiken eines sehr großen Feuchtgebietes auf.[4][5]

      Das Seebecken des normalen Tschadsees untergliedert sich in ein nördliches und ein südliches Becken, die durch die Altdünenzone der Great Barrier bzw. Grande Barriêre getrennt sind, somit können hydrochemische Austauschvorgänge nur bei Wasserständen über 280 Meter stattfinden. Der vierte geographische Sektor des normalen Tschadsees wird als Archipelago bezeichnet, er liegt im Nordosten der östlichen Ausbuchtung des Sees. Das nördliche Seebecken weist eine Tiefe von sieben Metern auf, das südliche eine Tiefe von drei bis vier Metern. Im östlichen Teil des südlichen Seebeckens schließt sich das Tal des Wadis Bahr el-Ghazal an, dieser bildet einen Überlaufkanal des Sees aus, hin zur tiefsten Senke im Tschadbecken, der Bodélé-Depression. Dieser wird ab einem Pegel von 13 Metern über Seegrund geflutet, dies geschah zuletzt in den Jahren 1962 und 1964, als das Wasser 50 km weit in den Bahr el Ghazal vordrang.[6]

      Die seit den 1970er Jahren zu beobachtende Regression des Sees gipfelte Ende der 1990er Jahre. Die nicht mehr ständig von der offenen Wasserfläche des Sees bedeckten Gebiete bilden heutzutage ein großes Feuchtgebiet aus, das vom WWF als die Tschadsee-Überflutungssavanne bezeichnet wird. "

    5. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

      @Thomas Wahl Was mir an dem Artikel gefällt, ist dass er unseren Blick auf Afrika differenzierter macht. Ich denke nicht, dass der Artikel suggeriert, dass das "Hauptproblem" der Klimawandel sei und die anderen Probleme sekundär - er ist allerdings eine gravierende Randbedingung für die Gesellschaft. Fast alle allgemeinen Aussagen über Afrika - wie über jeden Kontinent - sind falsch. Es gibt in der Tat eine Reihe von Ländern in denen die Zahl der Kinder pro Frau noch sehr hoch sind und nur langsam abnehmen. Und man kann glaube ich schon feststellen, dass es Vorteile für die Länder hätte, wenn dies nicht der Fall wäre: mehr Jobs, bessere Bildung, weniger Ressourcenverbrauch, höhere Ernährungssicherheit pp. Aber selbst innerhalb der Länder ist Heterogenität groß. Die Entwicklung verläuft ungleich.
      Ich denke auch, dass die Unterstützung von Familienplanung, d.h. die Verfügbarkeit von Information und Aufklärung, medizinischer Versorgung und Zugang zu Verhütungsmitteln, in vieler Hinsicht hilfreich ist.
      Das ändert nichts daran, dass wir in den Metropolen unsere Emissionen schnell und radikal senken müssen, sowohl aus Egoistischen, als auch aus moralischen Notwendigkeiten heraus.

    6. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

      @Dominik Lenné Bis auf den zweiten Satz stimme ich ja zu. Aber natürlich suggeriert mir der Artikel, der Klimawandel sei das Hauptproblem. Andere werdenb ja kaum genannt. Siehe zB. den Teil über die Sahelzone. Es ist definitiv nicht der Klimawandel, der dort die aktuell die größten Probleme bereitet. Die Bevölkerung hat sich in den letzten 50 - 60 Jahren glaube ich vervier- bis verfünffacht. Diese Region war immer schon klimatisch ein Problem. Aber für so viele Menschen mit ihrem Vieh ist sie niemals geeignet. Die Herden zertrampeln das Grün, das Wasser reicht nicht mehr.

      https://de.wikipedia.o...

      „Mitte der 80er drehte sich dieser Trend, seitdem nehmen die Niederschlagsmengen zu. Im Vergleich zu 1980 war die Sahelzone 2005 deutlich grüner.[14] Dessen ungeachtet hat die AU mit dem Bau einer „Grünen Mauer“ begonnen. Andererseits ist zu beobachten, dass viele Arten der Sahelzone immer weiter südlich in der Sudanzone anzutreffen sind. .... Der zweite wichtige Aspekt der Landwirtschaft in der Sahelzone ist die Viehzucht. Die Menschen vergrößern im Zuge des enormen Bevölkerungswachstums ihre Rinder- und Ziegenherden. Hinzu kommt, dass ihnen Quantität wichtiger ist als Qualität. Dadurch kommt es dazu, dass die vielen Tiere die Pflanzen samt der Wurzel fressen und der ohnehin schon harte, trockene Boden von den Tieren festgetreten und verdichtet wird. Dies verstärkt die Desertifikation der Böden. Außerdem stellten die Bauern auf Grund von niederschlagsreichen Perioden, Brunnenbau und Entwicklungshilfe die Weidewanderungen ein, d. h., dass man nicht mehr mit dem Niederschlag mitwanderte. All diese Faktoren führen letztendlich zu einer starken Überweidung, wodurch sich Pflanzen, weil sie immerzu abgefressen werden, nicht mehr regenerieren können, der Boden durch den Urin und Kot der Tiere versauert und immer mehr Bäume absterben, weil die Ziegen deren Rinde anknabbern.
      Zu all dem kommt noch das Bevölkerungswachstum hinzu, bedingt durch weniger Sterbefälle und den Wunsch nach vielen Kindern, die für die Altersvorsorge nötig sind. Außerdem erlangt die Familie dadurch höhere Anerkennung. Die Bevölkerung nimmt jährlich um etwa 2,8 bis 3 Prozent zu (Ausnahme: Niger mit 3,8 Prozent)[17], die Wachstumsrate liegt, bei hohen lokalen und zeitlichen Schwankungen, zudem höher als in zurückliegenden Perioden (so etwa 1975 bis 2002 2,5 bis 2,7 Prozent, in Niger 3,3 Prozent[18]). Die Folgen sind, dass die Einwohnerzahl schneller als das Ackerland wächst; der Anbaustil zulasten der Felder geändert wird; der Bedarf an Hirse steigt, was wiederum zu einer Ausdehnung und noch stärkeren Nutzung der Felder führt und die Wasserreserven werden höher beansprucht. Deshalb verschlechtert sich die Bodenqualität und es gibt häufiger Ernteausfälle.“

      Darüber kein Wort, kein Lösungsvorschlag im Artikel. Insofern wissen die indigenen Völker eben nicht, wie man mit der Umwelt umgeht. Unter diesem Aspekt halte ich den Klimaaktivismus von FFF für Afrika eher für eine Gefahr.

    7. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre

      @Dominik Lenné Ich meine natürlich bis auf den zweiten Satz würde ich zustimmen. Hier noch einen sehr differenzierten Artikel zu Sahara und Sahel:

      „Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts wird es nach den Berechnungen im zentralen und westlichen Sahel sowie am Südrand der Sahara tatsächlich deutlich grüner werden“, sagt der Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M), Martin Claußen. Nicht die ganze Wüste werde wieder zur Savanne, aber im Süden der Region entwickele sich ein breiter „Grüngürtel“.

      Hauptgrund für das erwartete Ergrünen ist der Düngeeffekt, den die steigende CO2-Konzentration in der Luft auf die Vegetation hat. Pflanzen benötigen für die Photosynthese CO2: Sie „atmen“ das Gas ein und wandeln es mithilfe von Sonnenlicht in Baustoffe für ihre Zellen um. Ist mehr CO2 verfügbar, wachsen die Pflanzen besser – vorausgesetzt, es gibt genügend Niederschläge.

      Wie letztere sich entwickeln, ist noch nicht ganz klar. Die Klimamodelle sagen für den Sahel im Schnitt nur einen leichten Trend zu mehr Niederschlägen in einem wärmeren Klima voraus, wie Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung 2017 herausfanden. Doch es könnte in der Region deutlich feuchter werden – durch eine Verlagerung des westafrikanischen Sommermonsuns nach Norden. Immerhin sieben der betrachteten 30 Modelle prognostizieren für 2100 rund 40 bis 300 Prozent mehr Regen als heute.“
      https://www.fr.de/wiss...

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