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Pop und Kultur

Element Of Crime im Interview

Edmund Epple
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Edmund EppleFreitag, 19.10.2018

Wäre das sogenannte Dritte Reich nicht gewesen, könnte man jetzt vielleicht ganz unbefangen von einer deutschen Schlagerband namens Element Of Crime berichten. Das ist natürlich hypothetisch. Fakt ist allerdings, dass die Nazis in den 30er und 40er Jahren dafür sorgten, dass jede Form von Witz und Hintersinn im deutschen Schlager eliminiert wurde. Bis heute hat sich die deutsche Musikszene nicht vollständig davon erholt. Sven Regener und seine Kollegen traten vor 34 Jahren auch nicht dafür an, den deutschen Schlager zu retten. Ihre Vorbilder waren in erster Linie anglo-amerikanischer Natur wie z. B. Lou Reed und The Velvet Underground. Nach zwei englischsprachigen Alben merkte Regener aber, wie es ihm immer besser gelang Texte in Deutsch zu verfassen, die man sogar mit der Band vertonen konnte.

Im Portrait im Rolling Stone heißt es dazu:

Es gibt für Sven Regener anscheinend keine unsingbaren Wörter – selbst Ungetüme wie „Currywurstrezept“ oder „dinkelschrotversetzte Brote“ klingen bei ihm poetisch. Und dieses Spielerische macht die Band natürlich auch aus, die Fähigkeit zum Quatschmachen bei gleichzeitiger großer Ernsthaftigkeit.

Sie blieben dem Format der Rockband treu. Gockelhaften Habitus sucht man allerdings vergebens. Eher findet man Selbstironie. Nach über drei Jahrzehnten nimmt man sich zwar ernst in dem was man macht, hält sich aber nicht für das Maß aller Dinge. Wohltuend ist das in einer scheinbar immer hysterischer und selbstverliebter werdenden Gesellschaft. Aber auch die Vergangenheit wird nicht verklärt.

Regener: Ich würde nie sagen, dass früher alles besser war. Dafür habe ich ein viel zu gutes Gedächtnis. Es gibt jetzt halt neue Herausforderungen. Es gibt bei Veränderungen ja meistens Gewinne und Verluste. Am Ende ist es aber egal – wir müssen mit dem umgehen, wie es ist. Früher waren wir nicht in der „ZDF-Hitparade“, heute haben wir nicht die höchsten Streamingzahlen. Ist doch wurscht.

Element Of Crime im Interview

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