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"Holiday Destination" - Nadine Shahs bisher politischstes Album
Hört, liest und schreibt und macht Sachen
Edmund Epple ist selbst über die Tatsache schockiert, daß er nun bereits seit über 33 Jahren einen Platten-und Buchladen in Landsberg am Lech hat. Aber ganz nach dem Motto "Ein guter Betrieb funktioniert sogar, wenn der Chef anwesend ist" freut er sich, wenn ihm seine Mitarbeiter hin und wieder frei geben. Dann schreibt er gerne über Musik, Kultur und was ihm sonst so in den Sinn kommt, zb in seinem eigenen Blog und Newsletter. Im Stadttheater Landsberg kennt man ihn auch als Planer der Musikserie.
Das Cover von "Holiday Destination" von Nadine Shah zeigt eine zerbombte Ruine im Gazastreifen. Die steht exemplarisch für die politische Aussage ihres mittlerweile dritten Albums. Ausschlaggebend für den Titel und die Thematik des Albums war laut Nadine Shah eine TV-Dokumentation über britische Urlauber auf der Insel Kos, die sich vor laufender Kamera darüber beschwerten, wie sehr die dort angelandeten Flüchtlinge ihnen ihre 14 Tage Urlaub vermiesten. Das Elend will man nicht sehen und posaunt solche Herzlosigkeiten auch noch laut in die Kameras der Welt.
Nadine Shah ist eine in England geborene Tochter pakistanischer Eltern. Sie bezeichnet sich selbst als "proper fucking english", aber kulturell außerdem auch noch Muslim. Sie kennt die Probleme von Immigranten, erlebt selbst die Ressentiments. Das allein macht aber noch kein gutes Album. Nadine Shah schafft ein aus den verschiedensten Versatzstücken zusammengewebtes funktionierendes Ganzes. Musikalisch bedient sie sich beim "europäisch grundierten Rock ....: Talking-Heads-Einflüsse treffen auf Gang of Four und Siouxsie And The Banshees. Verzerrte Saxophon-Eruptionen (von Pete Wareham in "Out The Way") wechseln sich mit Gothic-Balladen" ab. Um nur ansatzweise zu beschreiben, was auf dem Album alles passiert.
In der medialen Aufmerksamkeit kam mir "Holiday Destination" bisher noch zu kurz. Es ist ihr nämlich in der Tat ein zeitloses Album gelungen, was man nun angesichts der Thematik in gewisser Weise auch bedauern darf.
Quelle: Andreas Borcholte Bild: Anna Victoria Best spiegel.de
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