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Pop und Kultur

Regisseur und Intendant Roberto Ciulli im Interview

Edmund Epple
Hört, liest und schreibt und macht Sachen
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Edmund EppleFreitag, 08.11.2019

Ich sag's gleich: Ich liebe diesen Mann!

Roberto Ciulli stammt zwar aus relativ wohlhabenden Verhältnissen, entschied sich aber, wie er sagt, für ein Leben als Proletarier. So war er u. a. Zeitungsverkäufer und Lkw-Fahrer, bevor er als Beleuchter zum Theater ging. Von da an nahmen die Dinge ihren Lauf.

Wenn jemand behaupten würde, Roberto Ciulli wäre die wichtigste Figur in der deutschen Theaterlandschaft der letzten 40 Jahre, ich würde nicht widersprechen.

Aber sein Ort der Handlung ist Mühlheim an der Ruhr und nicht Berlin, Hamburg, München oder Frankfurt. Unser Blick ist viel zu sehr auf die Metropolen gerichtet und daher fehlt oft die Kenntnis über das, was in der Provinz möglich sein kann, wenn denn die Rahmenbedingungen stimmen.

Nun hat er allerdings den deutschen Theaterpreis "Der Faust" zuerkannt bekommen, über den er sich wie er sagt, zwar freue, ihn aber lieber 40 Jahre früher bekommen hätte als Kredit. So ist es nun mal mit Preisen. Man bekommt sie oft, wenn man sie eigentlich nicht mehr bräuchte.

Das Interview mit der SZ ist voller geistreicher Antworten von Roberto Ciulli auf die Fragen nach dem Theater und nach dem Leben.

Für mich ist das Theater das Zentrum des Lebens. Die höchste Lebensqualität findet im Spiel statt. Denn wenn ich spiele, habe ich das schärfste Bewusstsein dessen, was ich tue. Vielleicht kann man so weit gehen, zu sagen: Ich habe immer gespielt. Schauspielen heißt: handeln. Auch in der Gesellschaft gibt es überall Zeremonien, Regeln, Rollen. Gesellschaft und Theater sind parallel strukturiert. Dafür haben wir zu wenig Bewusstsein.

Meine Empfehlung daher: 15 Minuten Zeit nehmen, um das Interview ganz zu lesen. 5 Minuten zum Lesen und 10 Minuten zum darüber Nachdenken.

Regisseur und Intendant Roberto Ciulli im Interview

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Kommentare 1
  1. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor 5 Jahren

    Tolles Interview. Danke für den piq. Herr Ciulli wäre sonst wohl leider an mir vorbeigegangen.

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