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Edmund Epple ist selbst über die Tatsache schockiert, daß er nun bereits seit über 33 Jahren einen Platten-und Buchladen in Landsberg am Lech hat. Aber ganz nach dem Motto "Ein guter Betrieb funktioniert sogar, wenn der Chef anwesend ist" freut er sich, wenn ihm seine Mitarbeiter hin und wieder frei geben. Dann schreibt er gerne über Musik, Kultur und was ihm sonst so in den Sinn kommt, zb in seinem eigenen Blog und Newsletter. Im Stadttheater Landsberg kennt man ihn auch als Planer der Musikserie.
Peter Michael Hamel (Jahrgang 1947) machte sich in den späten sechziger Jahren bereits einen Namen. Mit Agitation Free, Between oder Embryo war er Wegbereiter für den Jazz-Rock, Kraut-Rock und die sogenannte Weltmusik. Den letzteren Begriff ersetzte er später durch "interkulturelle Musik".
Grenzen überschreiten, Gegensätze auflösen. Das ist es, was ihn bis heute treibt. Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk gibt Hamel Einblicke in seine Weltsicht. Es wurde ein sehr erfrischendes, humorvolles und überaus intelligentes Gespräch über Musik, Philosophie und Gesellschaft. Musik ist für ihn immer politisch. Aber Hamel will nicht akzeptieren, dass in sich gekehrte Musik, die Suche nach sich selbst und Sozialismus zwei konträre Angelegenheiten sein sollen. Hier folgt er im Wesentlichen den Anschauungen eines der, wenn man so will, ersten Humanisten: Nikolaus Cusanus.
Seine Erforschung indischer und fernöstlicher Musik brachte ihm den Vorwurf der Esoterik ein. Wer sich mit Hamel befasst, begreift aber schnell, dass dieser Vorwurf ins Leere läuft. Denn Hamel ist ein klarer Denker und alles andere als ein unreflektierter Mensch, der bereitwillig geschlossene Weltbilder akzeptieren würde.
Das Gespräch ist natürlich in erster Linie ein musiktheoretisches. Und sicher ist es hilfreich, ein wenig mehr über Musik zu wissen, als nur den Unterschied zwischen Hip-Hop und Heavy Metal benennen zu können. Aber auch für fachlich nicht ganz so versierte ist es eine besondere Erfahrung, Peter Michael Hamel zuzuhören.
Leider wurden die Musikbeiträge "aus urheberrechtlichen Gründen" stark gekürzt und der Moderator kommt manchmal ein wenig allzu bedächtig-hochkulturbürgerlich daher. Aber trotzdem: Auf so eine herrliche Art und Weise beispielsweise erklärt zu bekommen, wie man auch in der Zwölftonmusik Tonalität herstellen kann, ist nicht nur in musikalischer Hinsicht eine lohnenswerte Sache.
Quelle: Michael Langer/Deutschlandfunk Bild: Foto: Astrid Acke... deutschlandfunk.de
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