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Der falsche Pate

Redakteurin, Community Manager

An Literatur interessiert mich besonders, wie Mentalitäten und soziale Mechanismen sichtbar werden. Für das BÜCHERmagazin schreibe ich vor allem über Comics, Phantastik und digitale Literatur. Ich mag Konflikte, Tentakel und sprachliche Schönheit.

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Elisabeth Dietz

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Sonntag, 29.07.2018

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Spyros Enotiades ist ein kleiner alter Mann mit einer kaputten Hüfte, der nach drei Schlaganfällen unbeeindruckt weiter zwei Schachteln Zigaretten am Tag raucht und fettiges Essen liebt. Er singt laut und falsch auf Griechisch und pöbelt vor sich hin, wenn er an der Kasse warten muss. Wenn er auf Undercover-Missionen für die US-amerikanische Drogenvollzugsbehörde (D.E.A.) den Boss eines Kartells oder einen Zwischenhändler spielt, greift er auf Erfahrungen zurück, die er gemacht hat, als er mit elf Jahren seinen Vater, einen Pharmavertreter, auf Geschäftsessen begleitete.

“If you were a drug dealer, you’d be sitting here because you believe that I can satisfy your needs,” he said. “If you don’t believe it, my attitude is, You can go the hell out of here and find someone else. I don’t need you. Who are you to doubt me? Why do I have to prove myself to you? Show me ten thousand kilos of coke right now if you are such a big shit. Where is it? Let’s go and see.” When he was younger, Enotiades sometimes had to raise his voice or slam his fist on the table to gain control of a meeting. “Now I say, ‘Please don’t make me angry,’ ” he said. “Instead of shouting, I lower my voice so that people have to bend over to hear what I’m saying. It has a stronger effect.”

Vor Kurzem hat Enotiades sich zur Ruhe gesetzt. Seitdem ist es sicherer geworden, über seine Arbeit zu reden. Yudhijit Bhattacharjee erzählt er von seiner ersten geheimen Mission, einem Waffentransport für die Nationale Organisation zypriotischer Kämpfer im Alter von zwölf Jahren. Von dem Auftrag in Argentinien, der beinahe tödlich verlaufen wäre, hätte Enotiades sich nicht unter einer Scheunenwand hindurch gegraben und wäre, dreckverschmiert und blutig, per Anhalter in die nächste Stadt gelangt. Und davon, wie er sich auf einen Auftrag vorbereitet, den richtigen Anzug, die richtige Uhr und die richtige Geschichte aussucht, um zu überleben.

Bhattacharjee, der für den New Yorker, die New York Times, den Guardian und Science über Spionage, Kriminalität, Wissenschaft und Medizin schreibt, nutzt Enotiades' Lebensgeschichte für Exkurse über die Arbeit der D.E.A. mit sogenannten confidential sources, also Kriminellen, Ex-Kriminellen und sehr guten Schauspielern, die die Behörde dann beschäftigt, wenn sie das Leben ihrer eigenen Agenten nicht riskieren möchte. Auch die juristischen und finanziellen Aspekte von Enotiades' Arbeit sind enorm interessant.

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Quelle: Yudhijit Bhattacharjee Bild: Michael Cho EN newyorker.com

The Man Who Captures Criminals for the D.E.A. by Playing Them

On the afternoon of February 9, 2011, in a suite at the City Hotel in Bucharest, two men, hoping to sell a stash of Russian military-grade weapons on the black market, met with an ebullient businessman in his sixties named Yianni.