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Wer darf bleiben? – Wie im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge über Lebenswege entschieden wird
Redakteurin, Community Manager
An Literatur interessiert mich besonders, wie Mentalitäten und soziale Mechanismen sichtbar werden. Für das BÜCHERmagazin schreibe ich vor allem über Comics, Phantastik und digitale Literatur. Ich mag Konflikte, Tentakel und sprachliche Schönheit.
„Die meisten fliehen nicht vor Krieg und Verfolgung, sondern kommen her, um in die Sozialsysteme einzuwandern, über 95 Prozent“, sagte Uwe Tellkamp („Der Turm“) vor zwei Wochen über Geflüchtete. Diese Zahl bildet wohl eher eine gefühlte Wahrheit ab.
Aber wie genau und nach welchen Kriterien werden Asylanträge geprüft? Wer beurteilt, ob die Menschen, die sich bis hierher durchgeschlagen haben, die Wahrheit sagen und welche Lügen relevant sind? Graeme Wood berichtet aus dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Die Beamten dort entscheiden täglich über Leben und Tod anderer Menschen.
To get a sense of these interviews, imagine the following game. You meet someone who claims to be from your hometown, and you have to decide whether he’s telling the truth. You can ask him anything you like: Which high school did you attend? What color is city hall? Do people get around on buses or trains? Is there a McDonald’s? If so, where? The other player may prepare however he wishes, memorizing facts, maps, events. If he convinces you, he gets a million dollars. If he doesn’t convince you, he dies. You have 10 minutes to decide.
Dabei werden sie von Linken und Rechten gleichermaßen scharf kritisiert.
The agency’s workers told me they faced procrustean criticism, from right-wingers who view them as refugee huggers and, more rarely, from lefties who say they are bureaucratic cover for a mass-deportation op. “One side thinks we are bleeding hearts, and the other says we are fascists,” a staffer told me.
Wood hat für diesen Text eine Entscheidung getroffen, die ich überhaupt nicht verstehe – er benutzt die abgegriffene und subtil entmenschlichende Menschen-als-Wetter-Metapher und spricht von einem „refugee tsunami“ –, aber seine genaue Schilderung der Schwierigkeiten und Methoden der BAMF-Mitarbeiter machen die Reportage dennoch lesenswert.
Quelle: Graeme Wood Bild: Gene Glover EN theatlantic.com
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