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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Ein Glück, dass es noch Magazine gibt, die solch großartig unterhaltsame Lang-Interviews drucken! Zumal mit Persönlichkeiten, die in der westlichen Welt eher wenig bekannt sind. Balkrishna Doshi erhielt 2018 den renommierten Pritzker-Architektur-Preis. Dabei gilt der 91-Jährige schon seit Jahrzehnten als wichtigster indischer Architekt, der mit seinen modernistischen und brutalistischen Bauten sein Heimatland prägte.
Im SZ-Interview (hier auf blendle) erzählt er, wie er als mittelloser 23-Jähriger 1950 in Paris landete, ohne Französisch zu sprechen, und einer der wichtigsten Mitarbeiter des Architektur-Genies Le Corbusier wurde. Doshi über den Franko-Schweizer: "Bis mittags wollte er niemanden sehen. Diese Zeit war der Kunst und Kontemplation vorbehalten."
Als Stadtplaner gestaltete Doshi riesige Siedlungen, die stets flexibel sind und engen Kontakt zu Natur und Sonne suchen. "Nachhaltigkeit ist eine indische Erfindung. Armut lässt einen nichts verschwenden." In einem Video sagt er: "Was immer wir bauen, muss sich den veränderten Lebensbedingungen anpassen".
Schauen Sie nicht auf den Besitz eines Menschen, sondern auf die Motive, mit denen er erworben wurde. Im selben Augenblick hören Sie auf, auf Besitztümer eifersüchtig zu sein.
Auf der Seite des Pritzker-Preises finden sich weitere Bilderstrecken und Videos.
Quelle: Sven Michaelsen, Fabien Charuau Bild: Fabien Charuau Artikel kostenpflichtig sz-magazin.sueddeutsche.de
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