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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
"Ich bin eigentlich unsportlich", sagt die Frau, die jedes Jahr ein paar tausend Kilometer wandert. "Ich bin nicht schwindelfrei, habe Plattfüße, X-Beine und fünf Kilo Übergewicht."
Christine Thürmer kokettiert in Gesprächen gern, sie sei der "Typ gemütliche Hausfrau". Dabei war sie einmal eine erfolgreiche Managerin, hat Firmen saniert. Die Frau ist organisiert, keine Frage. Heute wandert sie ein halbes Jahr lang und lebt die andere Jahreshälfte in ihrer Plattenbauwohnung für 250 Euro Monatsmiete in Berlin-Marzahn. Sparen ist Thürmer wichtig: im "Reden wir über Geld"-Gespräch mit der SZ erzählt sie viel von ihren Einkäufen bei Discountern.
Was sie von anderen Wander-Influencern unterscheidet: Thürmer weiß sich clever zu verkaufen (sie sei "die meistgewanderte Frau der Welt" heißt es etwas hölzern auf ihrer website), auch ohne Deals mit Outdoor-Klamottenherstellern einzugehen.
Ich bin der Beweis: Man muss nicht athletisch sein, um so was zu schaffen, und man muss auch kein teures Equipment haben. Die Regenjacke für 7,99 Euro reicht völlig.
Thürmer hält Vorträge und hat Bestseller über ihre "Thruhikes" geschrieben, auf denen sie Fernwanderwege komplett durchwandert. Zum Beispiel von Kanada bis Mexiko.
Sparsamkeit auch beim Packen: ihr Rucksack ohne Verpflegung wiegt nur fünf Kilogramm – "weil sie aus den Kleidern die Etiketten heraustrennt, die Zahnbürste absägt und die Unterhose im Sommer auch mal zuhause lässt." Schön der Satz in der ZEIT: "Ich kann am Tag ein 400-Gramm-Glas Nutella essen, ohne dass mir schlecht wird"
Im DLF-Gespräch gibt sie schlichte Erkenntnisse von sich - die dennoch zum Nachdenken anregen: "Wandern senkt die Glücksschwelle - eine heiße Dusche weiß man danach mehr zu schätzen." Und, Zitat SZ:
Seit Hape Kerkeling und seinem Bestseller „Ich bin dann mal weg“ denkt jeder Depp, wenn er irgendein Psychoproblem hat, muss er nur alleine pilgern, und dann fällt die Erkenntnis wie Manna vom Himmel. Das ist Schwachsinn. Wandern ist Blut, Schweiß und Tränen.
Quelle: Ulrike Timm www.deutschlandfunkkultur.de
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