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Plaudereien am Arbeitsplatz: Wie Chatten die E-Mail verdrängt

Karsten Lemm
Reporter
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Karsten LemmSonntag, 15.05.2016

Erstaunliche 400 bis 500 Milliarden E-Mail-Nachrichten werden Tag für Tag verschickt – und selbst wenn 80 bis 90 Prozent davon Spam sind, bleibt genug übrig, um die meisten von uns stundenlang zu beschäftigen.

Muss ja nicht sein. Zumindest die hausinternen Cc-Kaskaden lassen sich vermeiden, wenn nicht mehr jede Rundmail der Kollegen samt allen „Sehe ich genauso!“-Antworten in der Inbox landet. Schlauer als Büro-Kommunikation per Outlook sind Chat-Programme, die speziell für den Arbeitsplatz entwickelt wurden.

Den Anfang machten Yammer und Chatter – der eine gehört heute Microsoft, der andere ist Teil von Salesforce. Doch beide verführten eher dazu, Facebook am Schreibtisch zu imitieren. Sackgasse. Besser macht es Slack, ein schnell wachsendes Startup aus San Francisco, das vom Flickr-Mitgründer Stewart Butterfield ins Leben gerufen wurde.

Der Economist beschreibt hier anschaulich, wie Slack schon fast drei Millionen Fans gefunden hat und warum viele Unternehmen bereit sind, für den Dienst – der in seinen Grundfunktionen gratis ist – auch zu zahlen. Zu Slacks Erfolgsgeheimnissen gehören unter anderem Bots: Chat-Programme, die es Mitarbeitern erlauben Routine-Angelegenheiten dem Computer zu überlassen. Plötzlich genügt eine kurze Plauderei mit Slack, um etwa das Mittagessen zu bestellen.

Zwar ist Slack noch weit davon entfernt Mainstream zu sein; doch Konkurrenten fangen an Teile des Konzepts zu übernehmen. Mit Glück müssen wir uns bald nur noch um externe E-Mails kümmern. Der Rest läuft schneller und effizienter durch andere Kanäle.

[Falls der Economist die Paywall hochzieht, wird es Zeit, mal wieder die Cookies zu löschen. Das Pop-up, das zum Abo auffordert, braucht leider sehr lange, um zu laden, lässt sich aber schnell wegklicken. Wer lieber auf Deutsch liest: Ich habe im vorigen Jahr in WIRED selbst über Slack geschrieben.]

Plaudereien am Arbeitsplatz: Wie Chatten die E-Mail verdrängt

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