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Medien und Gesellschaft

Fotojournalismus hat ein gewaltiges Problem mit sexueller Belästigung

Magdalena Taube
Redakteurin
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Magdalena TaubeDienstag, 17.07.2018

Für eine großangelegte Recherche hat die Columbia Journalism Review (CJR) Interviews mit 50 Beteiligten geführt. Hier wird detailliert geschildert, dass auch und gerade der Fotojournalismus ein Problem mit sexueller Belästigung und sexualisierter Gewalt hat. Die Hauptgründe:

Das Feld ist seit jeher männlich dominiert und beheimatet in einer Kultur, die machohaftes und hyper-maskulines Verhalten verherrlicht; es gibt eine zunehmende Abhängigkeit von Freiberuflern, was großen Einfluss auf das Verantwortungsgefühl hat; Workshops und andere Veranstaltungen für junge FotografInnen werden oft von älteren, etablierten Fotojournalisten ausgenutzt. (Übersetzt aus dem Englischen).

Diese Beobachtungen werden gestützt durch Fallbeispiele, hier das Verhalten der Starfotografen Antonin Kratochvil und Christian Rodriguez. Die beschriebenen Vorfälle erinnern an andere Enthüllungen im Zuge von #MeToo, was sie nicht weniger wichtig macht. Bemerkenswert ist das Verhalten der Angeschuldigten, das zwischen komplettem Abstreiten (Kratochvil) und halben Eingeständnissen (Rodriguez) liegt. Eine wichtige Rolle kommt den Institutionen zu: Redaktionen, Agenturen, Bildungseinrichtungen. Hier sollte die Aufarbeitung ansetzen, bis jetzt ist davon wenig zu sehen.

PS: Ein komplexes Bild von der Situation von Frauen im Journalismus zeichnet übrigens diese Studie, die von der International Womens Media Foundation durchgeführt wurde.


Fotojournalismus hat ein gewaltiges Problem mit sexueller Belästigung

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