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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
In „UnVergessen“ stellen wir Menschen vor, von denen wir der Ansicht sind, dass es sich lohnt, mehr zu erfahren. Regina Jonas ist eine von ihnen. Sie wurde am 3. August 1902 in Berlin geboren, studierte bei Dr. Leo Baeck und finanzierte sich ihr Studium als Religionslehrerin. Ihr Ziel war es aber, Rabbinerin zu werden, ein bisher beispielloses Vorhaben. Ihre Abschlussarbeit, die sie 1930 einreichte, trug den Titel: „Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?“ Die Ordination wurde ihr aber verweigert, bis sie 1935 endlich von dem liberalen Rabbiner Max Dienstmann ordiniert wurde.
Ab 1937 war Jonas in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin tätig, offiziell zunächst in Seniorenheimen und der Krankenhausseelsorge. Da aber nach den Novemberpogromen 1938 viele Rabbiner ins Exil gegangen waren, begann sie bald, auch zu predigen. 1942 wurde sie mit ihrer Mutter ins Ghetto Theresienstadt deportiert und am 12. Oktober 1944 in Auschwitz ermordet.
Dass man heute wieder mehr über sie weiß, ist unter anderem der evangelischen Theologin Katharina von Kellenbach zu verdanken. Sie machte sich Anfang der 1990er Jahre in den USA auf die Suche nach Zeitzeug*innen, die Jonas noch persönlich gekannt hatten, auch weil inzwischen in Abrede gestellt wurde, dass sie tatsächlich ordiniert worden war, was von Kellenbach schließlich nachweisen konnte.
Sie ist heute für viele im Rabbinat tätige Frauen ein Vorbild, wie etwa für die Berlinerin Nitzan Stein-Kokin, die in diesem Feature sagt:
„Manche der Argumente gegen Frauen im Rabbinat sind immer noch dieselben, auch nach 80 Jahren. Ja, sie ist ein Vorbild auch in der Hinsicht, dass sie das Lernen, das Studium der Texte sehr ernst genommen hat. Diese Beharrlichkeit, mit der sie ihr Ziel verfolgt hat, ist für mich ein Vorbild und es gibt mir Mut auch in der deutsch-jüdischen Landschaft heute zu sagen, es wird sich ein Weg finden.“
Die erste Rabbinerin, die in Deutschland nach der Shoah ordiniert wurde, war 2011 die Bamberger Ärztin Antje Yael Deusel. Derzeit gibt es sieben Frauen in Deutschland, die dieses Amt innehaben, unter ihnen auch Elisa Klapheck. Sie hat sich intensiv mit Regina Jonas beschäftigt und eine Biografie über sie geschrieben, die im Leipziger Verlag Hentrich & Hentrich erschienen ist.
Es ist ein guter Zeitpunkt, an Regina Jonas zu erinnern. In diesem Jahr wird „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gefeiert. Die meisten Veranstaltungen des Festjahres finden pandemiebedingt in kleinem Rahmen virtuell statt, aber auf der Website wird es wunderbar präsentiert. Meine Empfehlung ist die Podcastreihe mit den Moderator*innen Shelly Kupferberg, Mirna Funk und Miron Tenenberg. Ein Tipp abseits des Festjahres, auf den schon Malcolm Ohanwe in diesem piq hinwies, ist die Talkshow "Freitagnachmittag Jews" des Musikers und Schauspielers Daniel Donskoy.
Quelle: Leticia Witte Bild: Centrum Judaicum www.juedische-allgemeine.de
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herzlichen Dank für diesen wunderbaren Artikel.
Sie war eine sehr mutige Frau , zu Zeiten der dunkelsten Geschichte Deutschlands.
Mich würde interessieren, wo genau in Berlin Regina Jonas tätig war.
Frank