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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft Flucht und Einwanderung Feminismen
Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.
Dies ist ein Longread, der sich wirklich lohnt. Im Text wird eine Gruppe von "linken" Journalist*innen zusammen mit ihren Bekannten und Partnern beschrieben, die vor Jahrzehnten das Haus in der Kreuzberger Oranienstraße 169 gekauft haben. Da die Autor*innen oft über Gerechtigkeit und Umverteilung publiziert haben und weiter publizieren, müsste man ja davon ausgehen, dass die Mieter*innen im Haus ein gutes Los gezogen haben. Es kommt aber anders: Die Eigentümergruppe möchte laut Spiegel-Recherche nicht nur ein Maximum an stattlichen Fördergelder rausholen. Sie wollen das Haus auch an einen Investor verkaufen – mit maximaler Gewinnabschöpfung:
1991 kauft Brigitte Fehrle mit fünf weiteren Partnern – Matthias Geis von der »taz«, heute bei der »Zeit«, einem freien Pressefotografen, der Fehrles Lebensgefährte ist, einer weiteren Journalistin, einem Juristen und einem Pädagogen – für 1,2 Millionen Mark, umgerechnet rund 600.000 Euro, das sanierungsbedürftige Haus in der Oranienstraße 169. Bis dahin gehörte es einer Ost-Berliner Erbengemeinschaft und wurde treuhänderisch verwaltet. Das Haus in der Oranienstraße 169 ist zu diesem Zeitpunkt ein Arme-Leute-Haus. Manche Mieter haben sich selbst Bäder eingebaut, die meisten Wohnungen haben Außentoiletten. Auf dem Hof und im Treppenhaus liegt Sperrmüll, überall sind Ratten. Das Dach ist undicht, Leitungen sind marode, der Großteil der Wohnungen ist winzig, zugig und mit Ofenheizung ausgestattet.
Die Gruppe rund um Fehrle investiert, gibt an, im Haus zu leben und beantragt Fördergelder für die Sanierung. Nur leben sie mehrheitlich eben nicht im Haus. Es sind reine Investor*innen, die dazu noch die Auflagen für die staatliche Förderung missachten und die Behörden täuschen (die sich aber auch irgendwie bewusst täuschen lassen, bekommt man den Eindruck bei der Lektüre). So wie bei der Vereinbarung, sozialen Projekten im Haus günstigen Raum zur Verfügung zu stellen:
Aus der Kneipe wird statt des in Aussicht gestellten Milchladens ein hochpreisiger italienischer Feinkostladen mit Restaurantbetrieb. Er nennt sich »La Tana dei Briganti«, was so viel wie »Räuberversteck« heißt. Die »taz« beschreibt den Laden in diesen Jahren als »Edel-Italiener«, in dem »Besserverdienende, die es mit Senatssubventionen zu Hauseigentum gebracht haben, Mittagspause« machen. Es klingt nicht bewundernd. (...) Gemäß den Förderrichtlinien müsste die Gruppe die freien Wohnungen dem Bezirk jetzt eigentlich melden. Aber sie macht es nicht. Eigentümernamen werden an Klingelschilder montiert, auf Briefkästen und Aufgänge, und Wohnungen werden unter der Hand vermietet.
Die Journalist*innen arbeiten oder arbeiteten für die "Süddeutschen Zeitung", der "taz", "Zeit", der "Berliner Zeitung" und den "Spiegel". Einige von ihnen wehren sich gegen die Berichterstattung zum Fall in der Oranienstraße 169. Und so zeigt diese Geschichte (die man schon komplett lesen müsste, um die politische Dimension zu begreifen), wie wichtig Integrität vor allem im Medienbetrieb ist.
Quelle: Frauke Hunfeld, DER SPIEGEL Bild: Foto: Robin Hinsc... Artikel kostenpflichtig www.spiegel.de
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Das ist bitter.
Ausgerechnet auch noch jemand von der taz.
Big shit, indeed :-((
Ich habe gerade schon unter dem piq von Hasnain Kazim zum gleichen Text kommentiert: https://www.piqd.de/me...
Die Eigentümer haben - wie u.a. die taz berichtete - dem Verkauf an eine Genossenschaft zugestimmt. https://taz.de/Verkauf...
Außentoiletten 1991?! ...