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Kurator'in für: Fundstücke Feminismen Liebe, Sex und Wir
Natalie Mayroth is a German-Iranian author who graduated from Ludwig-Maximilian University Munich with a Master in Cultural Studies, Iranian Studies & Sociology. She works in South Asia and Germany for different publications like taz.die tageszeitung, Wochenzeitung, or VICE. In her writings, she focuses on subculture, media, women, and social issues. Natalie is a fellow of the Health Security Grant 2021/22, Development Journalism Grant by EJC with taz 2020, the International Media Fellowship by Press Club of Hannover 2019, Media Ambassadors India-Germany scholarship 2017, and China-Germany 2016.
Ich musste erst einmal überlegen, wie man 'interracial marriage' auf Deutsch übersetzen kann, ohne dass es nicht ganz schlimm nach NS-Zeit klingt. Das soll an dieser Stelle keine Verharmlosung davon sein, dass es nicht auch in Deutschland ein Problem mit Rassismus gibt. Doch von 'Mischehen' zu sprechen, klingt komisch (und Achtung: Der Begriff 'Mischehe' wurde in der NS-Zeit herabwürdigend verwendet). Und das ist auch gut so, denn die ethnische Zugehörigkeit sollte keine Rolle spielen, auch wenn das nicht immer so war. Heute würde man eher von einer interkulturellen Ehe (Nachtrag: bei religionsübergreifender Ehe ‚interreligiös’) sprechen.
Zurück zum Thema: In den USA brachen vor 62 Jahren Mildred Jeter und Richard P Loving mit ihrer Hochzeit mit konservativen Ansichten. Sie setzten sich dafür ein, ihr Leben mit einem Partner unabhängig der ethnischen Zugehörigkeit zu teilen. Akzeptiert wurde das Glück der beiden aber deshalb zuerst noch lange nicht.
In 1958, Mildred got pregnant and the couple traveled to Washington, D.C. to get married (wo die Hochzeit legal war, Anm.), Wallenstein said. They then returned home to Caroline County, Virginia, and not long after they were woken in the middle of the night by policeman who informed them they were breaking the law. They were jailed on charges of unlawful cohabitation and offered a choice: either continue to serve jail time or leave Virginia for 25 years. The couple chose the latter and left the state.
Ihre Heirat (sie afroamerikanisch, er euroamerikanisch) war zu diesem Zeitpunkt nicht überall in den USA erlaubt. Es dauerte neun Jahre bis ihre Anklage des 'unrechtmäßigen Zusammenlebens' vom Obersten Gericht am 12. Juni 1967 fallen gelassen wurde. Mittlerweile erinnert der 12. Juni als 'Loving Day' an die beiden und ist zum Symbol für Liebende geworden. Doch noch viel wichtiger ist, dass mit dem Urteil jegliches Verbot von interkulturellen Eheschließungen in den USA als verfassungswidrig erklärt – sprich aufgehoben – wurde.
Quelle: N'dea Yancey-Bragg Bild: Associated Press EN usatoday.com
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und dann heißen die 2 auch noch LOVING :-)
Bei einer gemischt-ethnischen Ehe generell von "interkultureller Ehe" zu sprechen bzw. diese Dinge gleichzusetzen, birgt m.E. auch ein gewisses Fettnäpfchen. Rassismus arbeitet ja auch mit Ressentiments aufgrund konstruierter kultureller Unterschiede, wo gar keine sind. Viele Juden in Deutschland hatten zum Beispiel überhaupt keine andere Kultur als der Rest der Deutschen und waren so deutsch wie man nur sein kann. Sie wurden ausschließlich aufgrund ihrer Abstammung verfolgt.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es Konsens ist, dass alle Afroamerikaner oder Lateinamerikaner eine andere Kultur als weiße Amerikaner haben. Vielleicht. In Brasilien zum Beispiel leben auch Menschen unterschiedlicher Hautfarben, sind kulturell aber noch homogener als in den USA, da wäre ein sprachlicher Hinweis auf kulturelle Unterschiede in einer Ehe definitiv unangemessen.