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Nicola Kuhrt ist Co-Gründerin und Chefredakteurin von MedWatch.de. Von 2012 bis 2015 war sie Redakteurin im Ressort Wissenschaft bei Spiegel Online. Sie ist Preisträgerin des Peter Hans Hofschneider-Preises und Gewinnerin des Best Cancer Reporter Award. 2015 wurde sie Wissenschaftsjournalistin des Jahres. Sie ist Gutachterin des Medien-Doktors, Vorstandsmitglied der Wissenschafts-Pressekonferenz und Pro Exzellenzia sowie seit 2016 Vorsitzende der Jury des Memento-Preises für vernachlässigte Krankheiten.
Erfolgsmeldungen aus dem Ressort Gesundheit sind immer mit Vorsicht zu betrachten, schnell wird ein Fortschritt gemeldet, der keiner ist. Doch diese Entwicklung schaffte es jetzt auf den Titel der New York Times, was tatsächlich nur sehr selten vorkommt:
Die Überlebenswahrscheinlichkeiten für Menschen mit der häufigsten Form von Lungenkrebs können sich deutlich verbessern, wenn sie ein neues Medikament erhalten, das zusammen mit einer Chemotherapie das Immunsystem aktiviert, berichtet die NYT. Anlass ist eine neue Studie, die gerade auf einem Kongress der American Association for Cancer Research in Chicago vorgestellt wurde, publiziert im renommierten New England Journal of Medicine.
Die Erkenntnisse, erklären die Experten, sollten die Behandlung des nichtkleinzelligen Lungenkarzinoms durch Ärzte verändern: Patienten mit dieser Form der Erkrankung sollten so früh wie möglich mit der Chemotherapie eine Immuntherapie erhalten.
„Ich behandle seit 25 Jahren Lungenkrebs und habe noch nie einen so großen Paradigmenwechsel beobachtet, wie wir es bei der Immuntherapie beobachten können“, sagte Dr. Roy Herbst, Leiter der medizinischen Onkologie am Yale Cancer Center. Er war nicht an der Studie beteiligt.
Getestet wurde Pembrolizumab, ein sogenannter Checkpoint-Inhibitor. Die Immuntherapie ist mittlerweile gegen eine Reihe von Krebsarten im Einsatz. Vier derartige Medikamente wurden bisher genehmigt.
Einschränkungen gibt es viele: Die Checkpoint-Inhibitoren können schwerwiegende Nebenwirkungen haben, meist können die Therapien weniger als der Hälfte der Patienten helfen. Aber wenn die Medikamente ansprechen, kann die Wirkung lange anhalten.
Dr. Herbst warnt daher vor übertriebenen Erwartungen:
„Wir machen Fortschritte, es profitieren aber immer noch nur 30 bis 40 Prozent der Patienten. Es gibt viele Möglichkeiten, um es besser zu machen. Wir müssen weiter nach neuen Dingen und neuen Ansätzen suchen."
Quelle: Denise Grady Bild: Zephyr/Science So... EN nytimes.com
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