Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Fundstücke

Überwachungs-KI am Arbeitsplatz: Segen oder Fluch?

Ole Wintermann
Zum Kurator'innen-Profil
Ole WintermannSamstag, 19.06.2021

"Ist die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) am Arbeitsplatz, um vonseiten des Arbeitgebers die Arbeit der Beschäftigten zu 'monitoren', kritisch zu sehen?", fragt ein aktueller Beitrag auf Politico.eu.

Uber-Fahrer müssen sich mit einem Selfie in der App anmelden, bevor sie aktiv werden. Die KI überwacht die Bewertung des Fahrers durch die Nutzer. Häufen sich schlechte Bewertungen, so wird dem Fahrer gekündigt. Was wiegt schwerer: Die negativen Konsequenzen für den Fahrer oder die Qualitätssicherung für die Kundinnen?

Amazon hat Aufsehen erregt, als es Überwachungskameras in den Lieferwagen installiert hat, um angeblich nur das Fahrverhalten der Fahrerinnen verbessern zu wollen. Das Unternehmen betont, dass dieses Ziel tatsächlich erreicht worden ist. Des Weiteren will Amazon mit einem neuen System die Muskelbeanspruchungen tracken, um einseitige Belastungen der Beschäftigten zu verhindern. Der Autohersteller Ford hat mit Hilfe von KI in Armbändern garantieren können, dass der soziale Abstand in Zeiten der Pandemie eingehalten worden ist.

Auf der (behaupteten) Haben-Seite der Anwendung solcher Techniken stehen also potenziell mehr Gesundheitsschutz, höhere Produktivität, Transparenz und Leistungsgerechtigkeit. Diese durchaus positiven Auswirkungen werden jedoch durch den Verlust eines Teils der Privatsphäre und der Autonomie individuellen Handelns aufgewogen. Zudem ist ein Einspruch gegen die KI-basierten Entscheidungen kaum umzusetzen, da Arbeitnehmerinnen immer gegen die scheinbar kühle Logik der KI argumentieren müssen.

Hier sehen die Autorinnen Politik und Gewerkschaften in der Pflicht, ein entsprechendes Gegengewicht zu den Arbeitgeberinnen zu bilden. So verbietet die EU, dass personenrelevante Entscheidungen allein auf Basis einer KI getroffen werden. Letztentscheidend muss immer ein Mensch sein. Einzelne Länder der EU verabschieden zudem noch strengere Gesetze, die im Kern darauf abzielen, dass die technischen Grundlagen der KI, die zu einer personenrelevanten Entscheidung führen, den Gewerkschaften gegenüber offengelegt werden müssen. Die Gewerkschaften stehen nun aber auch in der Pflicht, diese verantwortungsvolle Rolle mit Leben zu füllen.

Was dem Text leider fehlt, ist eine offene Debatte über die tatsächlichen Netto-Nutzen einer solchen KI. Transparenz über Arbeitsproduktivität kann ja durchaus ein nicht zu vernachlässigender Baustein für leistungsgerechte Bezahlung sein; besserer Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ist ein immens drängendes Problem, das mithilfe von KI angegangen werden kann. Wie wollen wir entscheiden, ob Schaden oder Nutzen schwerer wiegen?

Überwachungs-KI am Arbeitsplatz: Segen oder Fluch?

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.